Die gruseligen Inselwächter von Lindau

Isabella Müller Lindau Bodensee @isabella_muenchen

Lindau besitzt mit seinem 6 Meter hohen Bayerischen Löwen und dem 33 Meter hohen Neuen Leuchtturm eine weltberühmte Hafeneinfahrt. Dank seines faszinierenden Festlandes und der malerischen Insel, die durch einen Damm und eine Brücke mit dem Festland verbunden ist, gilt Lindau als einer der touristischen Hotspots der Bodenseeregion. Um diese grün umsäumte Insel- und Gartenstadt am bayerischen Zipfel des Bodensees rankt die Sage der Inselwächter. Anno 1643 während des Dreißigjährigen Krieges belagerten die Schweden die freie Reichsstadt, um diese einzunehmen. Dies konnte jedoch durch die kaiserlichen Truppen unter dem Graf Maximilian von Waldburg-Wolfegg verhindert werden. Zur Verteidigung der Stadt stellten die Lindauer Bürger eine Truppe von Männern zusammen, die die Stadt vor schwedischen Saboteuren und Spionen bewachen sollte. Diese sogenannten Inselwächter waren wilde, große Männer, die in den Kellern und Gängen unter dem Salz- und Kornspeicher der Inselstadt lebten und dafür zuständig waren, Güter in die oberen Stockwerke zu befördern und diese aufzuhängen. Diese ungestümen Kerle sollten nun sicher stellen, dass keine Schweden und andere Feinde in die Stadt gelangten. Darum hingen sie gnadenlos jeden auf, der verdächtig erschien. Auch nach dem Ende des Krieges hängten sie rigoros jeden auf, auch wenn dieser nur als Gast nach Lindau kommen wollte. Darum beschlossen die Lindauer Kaufleute dem bösen Spuk ein Ende zu setzen. Sie lockten die Inselwächter am 11. November 1659 unter einem Vorwand in den festlich geschmückten Kellersaal des Pulverturmes. Danach verschlossen sie in Windeseile von außen die Türen, damit keiner der Wächter entkommen konnte. Anschließend fluteten sie den Keller mit Bodenseewasser, so dass alle qualvoll ertranken. Der letzte Inselwächter sprach noch einen Fluch aus, bevor er starb. Diese Inselwächter, die furchtlos Lindau verteidigten und später wahllos Fremde hinrichteten, wurden wieder zum Leben erweckt. Denn seit 2009 gibt es die Narrenzunft der Inselwächter, die anlässlich der Fasnacht wieder ihr Unwesen treiben. Dabei tragen die Inselwächter wie einst Kleidung, Häs genannt, die aus einer steingrauen Bundhose und einem schwarzen Kutschermantel mit Kapuze, die tief ins Gesicht reicht, damit keiner die Augen sehen kann, besteht. Zudem haben sie Masken auf, die an einen Fisch mit Menschengesicht erinnern. So gedenken diese an die Inselwächter des 17. Jahrhunderts, die ihm Pulverturm ihr Leben ließen. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von der schönen Bodenseeperle Lindau. 🙂

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