Das prächtige Barockschloss Altkettenhof in Schwechat

Isabella Müller Wien @isabella_muenchen

Die Stadt Schwechat in Niederösterreich ist bekannt für ihren Internationalen Flughafen, ihre größte Erdölraffinerie Österreichs im Besitz der OMV und ihre Brauerei, in der das Schwechater Bier hergestellt wird. Darüber hinaus hat die Stadt auch geschichtsträchtige Gebäude, eines davon ist das Schloss Altkettenhof. Dieses existierte bereits im 13. Jahrhundert als mittelalterliches Schlösschen. Im Laufe der Jahre wurde es immer wieder baulich verändert. 1760 erwarb der erzherzogliche österreichische Erste Kanzler Heinrich Kajetan von Blümegen das Schloss und erweiterte es. Nach dessen Tod bewohnte sein Sohn das Schloss bis 1813. Danach folgten mehrere Besitzer bis im Jahr 1872 der Schwechater Industrielle Anton Dreher II. das Schloss kaufte und im Stil des Neobarocks von dem Architekten Emil Bressler und dem Baumeister Johann Miksch 1902 umbauen ließ. Im Jahr 1938 schenkte sein Sohn Eugen Dreher das Schloss der Stadt Schwechat. Im Zweiten Weltkrieg gehörte das Gebäude der Deutschen Arbeitsfront. Nach Umbau durch Josef Jaksch diente es als Sitz der Reichsschulungsburg und ab 1942 als Lazarett. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelangte das Schloss in den Besitz der Roten Armee, die es 1955 nach der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages an die Stadt Schwechat zurück gab. Im Jahr 1956 wurde das Schloss dem Bundesministerium für Justiz geschenkt. Seit 1960 ist dort das Bezirksgericht und seit 1964 die Justizschule untergebracht. Eine vollständige Renovierung in Höhe von 6 Millionen Euro erfolgte in den Jahren von 1995 bis 1999. Heute befindet sich das Schloss im Besitz der staatseigenen Bundesimmobiliengesellschaft. Das prächtige Barockschloss befindet sich im Südwesten Schwechats am Ostufer des Schwechat-Flusses. Ich parkte mein Auto am Straßenrand und machte mich zu Fuß zum Schloss auf. Das Barockschloss mit seinem weitläufigen Park ist dank seiner reich mit neobarocken Zierlelementen geschmückten Fassade eine wahre Augenweide. Es besitzt zwei hohe Stockwerke und ein niedriges Mansardenstockwerk. Als besonders schön empfand ich die Westfassade, die einen dreiachsigen Mittelrisalit und zwei schmälere Seitenrisalits aufweist. Am Obergeschoss des Mittelrisalits ist ein Balkon mit Steinbalustrade vorgesetzt. Dahinter befindet sich der Festssal, der aktuell als Gerichtssaal verwendet wird. Darunter befindet sich das Eingangsportal zu dem eine Freitreppe führt. Der Mittelrisalit wird von zwei weiteren Balkonen mit Schmiedeeisengittern flankiert. Einer von ihnen ist mit neobarocken Skulpturen versehen. Die Ostfront wird von Pilastern gegliedert aus der ein polygonaler Mitteltrakt hervorspringt, der den Haupteingang und ein Stiegenhaus beherbergt. Die Nordfront besitzt eine säulengestützte Altane, die eine Terrasse trägt. Ebenfalls beeindruckte mich die Südseite mit ihrem großen Wintergarten. Das Schloss ist wirklich ein architektonisches Schätzchen von beeindruckender Schönheit. Da Fotos bekanntlich mehr als Tausend Worte sagen, wünsche ich Euch viel Freude damit. 🙂

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