Wiens Totschlägerin

Im 19. Jahrhundert verewigte sich die 36 Jahre alte Maria Stupka in Wiens Kriminalgeschichte, da ihr Verbrechen so bestialisch war. Maria Stupka erblickte in Beneschau das Licht der Welt. Bereits als junge Frau zog sie nach Wien, wo sie als ledige Frau im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt in der Zirkusgasse 26 im Erdgeschoss in einer 2-Wohnung lebte. Eines der Zimmer vermietete, die als mürrisch und arbeitsscheu geltende Wäscherin, an Dienstmädchen. Diesmal hatte sie ihr kleines Zimmer an das Dienstmädchen Katharina Blaschek vermietet. Maria Stupka, die bereits wegen Diebstahls 8 Tage lang im Kerker gesessen hatte, steckte wie immer in Geldnöten. Sie musste für ihre beiden Mietzinsen, die am 14. November in Höhe von 23 Gulden und am 24. November 1969 in Höhe von 14 Gulden fällig waren, sogar ihre Habseligkeiten für 35 Gulden verpfänden. Doch das Geld reichte nicht. Eine andere Lösung musste her. Ihre neue Untermieterin Katharina hatte einen Koffer mit viel Habseligkeiten bei sich, zudem hatte sie in der Zwischenzeit eine Anstellung als Dienstmädchen bei dem Trafikanten Kaiser in der Novaragasse ergattert. Maria Stupka wollte nicht nur an Katharinas Habseligkeiten, sondern auch an deren Verdienst. Darum gab sie vor, dass eine vornehme Frau, die in einem herrlichen Haus wohnte, Katharina unbedingt als Dienstmädchen anstellten wollte. Doch Katharina hatte kein Interesse daran. Deshalb gab Maria vor, dass diese in ihrem Zimmer auf sie mit ihrem Diener wartete, der Katharina sofort mit ihrem Koffer in das wunderschöne Haus bringen würde. Katharina stimmte nun doch zu. Als sie in Katharinas Zimmer waren, wartete jedoch dort niemand. Maria erklärte daraufhin, dass Katharina zu lange gezögert hätte und die Dame mit ihrem Diener darum schon aufgebrochen war. Dann schloss Maria die Tür zum Zimmer zu. Katharina wollte sich noch frische Socken aus dem Koffer holen. Als diese sich bückte, schlug Maria diese mit ihrer Hacke auf den Hinterkopf, so dass Katharina zu Boden sank. Danach schlug Maria wie im Rausch auf die arme Katharina ein. Mit ihren bloßen Fäusten schlug sie ihr die Vorderzähne heraus. Danach griff sie zum Messer und stach mehrmals auf Katharina ein. Damit diese nicht schrie, wollte sie ihr mit einem Tuch die Zunge herausreißen. Dann wurde Katharina bewusstlos. Maria entwendete Katharinas Geldsäckchen, das läppische 5 Gulden enthielt und schloss die Tür zu, bevor sie aus dem Zimmer ging. Gegen 6 Uhr machte der Hausmeister Josef Aff seine alltägliche Abendrunde als er ein Stöhnen und Ächzen aus Marias Wohnung vernahm. Zusammen mit seinem Neffen brach er die Wohnung auf und fand neben dem Koffer die blutüberströmte Katharina liegen. Von Maria fehlte jede Spur. Katharina wurde sofort in das Wiener Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Doch nach sechs Wochen verstarb sie an ihren schweren Kopfverletzungen. Die Obduktion brachte Entsetzliches zutage. Katharina hatte insgesamt 30 Verletzungen. Neben einem Bruch der rechten Stirnknochen, hatte sie ausgebrochene Vorderzähne, einen Bruch des rechten Mittelfingers, unzählige Hautschnitte und Abschürfungen im Gesicht, am Kopf hatte sie 17, am Nacken 2 und an den Händen 6 Wunden. Maria Stupka hatte sich nach der Tat in einer Ecke des Klos versteckt, wo sie von Josef Aff blutverschmiert und mit der blutigen Hacke in der Hand gefunden wurde. Im Gerichtsverfahren behauptete Maria Stupka, dass Katharina sie bedroht hatte. Angeblich war Katharina ihr noch 7 Gulden schuldig, die sie von ihr eingefordert hatte. Doch Katharina weigerte sich diese zu bezahlen. Daraufhin war Maria der Kragen geplatzt und sie schlug wie im Rausch auf Katharina mit ihrer Hacke ein. Danach stand sie unter Schock und versteckte sich aus Angst und Scham im Klo. Maria Stupka wurde vom Gericht wegen meuchlerischen Raubmord zum Tode durch den Strang verurteilt. Dieses Urteil bestätigte der Oberste Gerichtshof. Jedoch ließ Kaiser Franz Joseph I. Gnade walten und wandelte das Urteil in 20 Jahre schwere Kerkerhaft um. Mit ihrem abscheulichen Mord, den man bisher nur von Männern kannte, ging Maria Stupka als habgierige Raubmörderin, die auf grausamste Weise das Dienstmädchen Katharina gequält hatte, in Wiens Kriminalgeschichte ein. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Madame Tussauds, das sich im 2. Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt befindet, wo einst Maria Stupka gelebt hatte. 🙂

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