In Österreichs Hauptstadt Wien entdecke ich immer wieder aufs Neue wahre architektonische Schätze wie das Dreimäderlhaus im 1. Wiener Gemeindebezirk. Dieses befindet sich auf einer Anhöhe, die zur Mölker Bastei, die ein Teil der Wiener Stadtbefestigung war, in der Schreyvogelgasse 10 steht. Nachdem ich die kopfsteingepflasterte Rampe erklommen hatte, stand ich vor diesem zweigeschossigen Gebäude, das ein typisches Beispiel für ein Bürgerhaus des Biedermeier am Ende des josephinischen Klassizismus ist. Dieses Bürgerhaus wurde 1803 errichtet und hat neben einer interessanten Geschichte eine wunderschöne spätjosephinische Giebelfassade mit reicher Dekoration im Zopfstil, ein eindrucksvolles Portal und ein wunderschönes, gerahmtes Madonnenbild in der Mitte. Ich war fasziniert von diesem Kleinod, dessen Name Dreimäderlhaus auf die Legende zurückgeht, dass der berühmte Komponist Franz Schubert eine Romanze mit den drei dort wohnenden Töchtern Hannerl, Hederl und Heiderl des Glasmeisters Franz Tschöll pflegte. Dies basiert ausschließlich auf den Roman “Schwammerl” des österreichischen Autors Rudolf Hans Bartsch, dessen Roman auch Vorlage für die berühmte Operette “Das Dreimäderlhaus” von Heinrich Berté und der beiden Spielfilme “Das Dreimäderlhaus” aus den Jahren 1918 und 1958 war. Direkt neben dem Dreimäderlhaus grenzt das Beethoven Pasqualatihaus an, in dem das Musikgenie einige Jahre lebte und dort die weltberühmte Oper Fidelio komponierte. Heute befindet sich im Dreimäderlhaus ein Fachgeschäft für Lederwaren. Mein kurzer Abstecher zu diesem typischen Bürgerhaus aus der Zeit des josephinischen Klassizismus hatte mir interessante Einblicke in diesen Architekturstil im Habsburgerreich unter Kaiser Franz II. im 18. Jahrhundert gegeben. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos des Dreimäderlhauses in der Wiener Innenstadt. 🙂

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