Die 13 isländischen Weihnachtstrolle

Isabella Mueller @isabella_muenchen Norwegen

In Island, der Insel aus Feuer und Eis, gibt es eine uralte Sage über die 13 isländische Weihnachtstrolle, die nicht nur von Generation zu Generation weiter erzählt wird, sondern nach der sich auch der isländische Adventskalender richtet. Die Trollmutter der 13 Weihnachtstrolle ist die grässliche, griesgrämige und steinalte Grýla. Ihr Trollvater ist Leppalúði. Die 13 Trollsöhne leben mit ihren Eltern und der großen schwarzen Katze Jólakötturin in den Höhlen des isländischen Hochlands und dürfen diese ungemütliche und nie geputzte Höhle nur einmal im Jahr, exakt 13 Tage vor dem 24. Dezember verlassen, um unartige Kinder zu fangen. Damit ihre Mutter diese im Kochtopf zubereiten kann. Doch die Trollsöhne verschonen die Kinder, da sie lieber das Essen der Menschen mögen und dieses zu gern stibitzen. Denn ihre Trollmutter ist nicht nur böse und recht faul, sondern auch noch eine miserable Köchin. Die Namen der Trollsöhne sind nach ihren Lieblingsspeisen benannt. Pünktlich am 12. Dezember darf der erste Trollsohn Stekkjastaur nachts aus der Höhle in die isländischen Dörfer und Städte schleichen, um dort klammheimlich sein Lieblingstrunk, frische Schafmilch, zu stibitzen. Ihm folgt am 13. Dezember Giljagaurm, der am liebsten den Schaum der Milch im Kuhstall trinkt. Der nächste Troll ist Stúfur, der zu gern die Reste aus den Pfannen isst. Am 16. Dezember ist Þvörusleikir unterwegs, der die Kochlöffel ableckt. Danach folgt Pottaskefill, der die übrig gebliebenen Essensreste aus den Kochtöpfen nascht. Ab dem 17. Dezember treibt Askasleikir sein Unwesen, der die Essnäpfe klaut und diese ausleckt. Für lautes Türknallen sorgt ab dem 18. Dezember Hurðaskellir. Ein besonders gieriger Troll, der am 20. Dezember kommt, ist Skyrgámur, der den Magermilchquark Skyr so liebt. Anschließend sucht der große Wurststibitzer Bjúgnakrækir die Menschen auf, um ihre geräucherten Würste zu stehlen. Ab dem 21. Dezember späht Gluggagægir durch die Fenster, um Essen und Schmuck der Menschen zu stibitzen. Ein ausgefuchster Brotdieb ist Gáttaþefur, dem am 23. Dezember der Feinschmecker und Fleischvertilger Ketkrókur folgt. Der letzte Weihnachtstroll ist Kertasníkir, der Kerzen schnorrt. Alle 13 Weihnachtstrolle verschwinden wieder ab dem 25. Dezember in gleicher Reihenfolge wie sie gekommen sind in ihr Gebirge. Am 06. Dezember verlässt der letzte Troll dann wieder die Menschen. Mittlerweile bringen die Trolle den Menschen Geschenke mit, da sie ein schlechtes Gewissen wegen des Stibitzen des Essens haben. Darum stellen die Kinder heute noch ihre Schuhe vor die Tür, um kleine Geschenke darin zu finden, wenn sie brav waren. Eine Kartoffel im Schuh finden finden dagegen die bösen Kinder. So lautet die isländische Sage von den 13 Weihnachtstrollen. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Ísafjörður im Nordweseten Islands und einen schönen Nikolaustag. 🙂

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