Das Gespenst der Münchner Frauenkirche

Isabella Mueller @isabella_muenchen München

Das Wahrzeichen der bayerischen Landeshauptstadt München ist zweifelsohne die Frauenkirche, die mit ihren charakteristischen knapp 100 Meter hohen Zwillingstürmen wie kein anderes Gebäude die Münchner Skyline prägt. Den Grundstein für die gotische, dreischiffige Dom- und Stadtpfarrkirche “Zu Unserer Lieben Frau” legte 1468 Herzog Sigismund, der den Stadtmaurermeister Jörg von Halspach mit dem Neubaus der noch bestehenden Hallenkirche beauftragte. Nach nur 20 Jahren anno 1483 war der Bau bis auf die Turmdächer vollendet. Diese erhielten ihre markanten “Welschen Hauben” erst 1525. Um diese weltberühmte Kirche rankt nicht nur die Legende vom Teufelsritt und dem bis heute dort existierenden Fußabdruck des Teufels in einer quadratischen Bodenplatte im Eingangsbereich des Kirchenschiffes, sondern auch eine Sage von einem Gespenst mit Schlafhaube. Denn einst war die Kirche von einem Friedhof, dem sogenannten Frauenfreihofe umgeben, an den bis heute die Epitaphen an den Außenwänden im Norden, Osten und Süden erinnern. Auf diesem Friedhof soll ein weißes Gespenst mit einer Schlafhaube auf dem Kopf nachts sein Unwesen getrieben haben, weshalb die Gegend von den Menschen bei Dunkelheit gemieden wurde. Ein Kaufmann wollte dieser Spukgeschichte auf den Grund gehen, da er diese für Humbug hielt. Nach seinem Wirtshausbesuch begab er sich auf seinen Heimweg, machte aber noch einen Abstecher zum Friedhof der Frauenkirche. Dort angekommen, erblickte er eine mysteriöse Gestalt, die ein langes, weißes Kleid und eine Schlafhaube auf dem Kopf trug. Dem Krämer schauderte es fürchterlich, trotzdem schritt er mutig zu dem unheimlichen Gespenst hin und gab ihm eine schallende Ohrfeige, dass die Schlafhaube vom Kopf des Gespensts flog. Das Gespenst grinste nur hämisch. Da bekam es der Kaufmann mit der Angst zu tun und rannte um sein Leben. Aber das Gespenst verfolgte ihn. Mit letzter Kraft rettete er sich in sein Haus und verriegelte die Tür. Das Gespenst konnte nicht hinein, da er den Segensspruch: C+M+B an der Tür geschrieben war. Erleichtert darüber wollte er zu Bett gehen und ging in sein Schlafzimmer. Als er dieses jedoch betrat, sah er wie das Gespenst durch sein gekipptes Fenster kletterte. Schauer lief ihm eiskalt den Rücken herunter. Als das Gespenst vor ihm stand, riss er geistesgegenwärtig das Bild der Altöttinger Madonna von der Wand, um den Geist zu bannen. Tatsächlich glückte ihm dies und der Geist verschwand in die Nacht. Seitdem wurde der Kaufmann der Schlafhaubenkrämer genannt und ging damit in Münchens Gruselgeschichte ein. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von der beeindruckenden Münchner Frauenkirche. 🙂

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