Der habgierige Serienmörder

Isabella Mueller @isabella_muenchen Wien

Ein Serienmörder, der aus reiner Habgier mordete, war Maximilian Gufler, der in die österreichische Nachkriegsgeschichte als der Balubart von St. Pölten einging. Dieser brachte wie der Märchenkönig Blaubart seine Frauen aus Habgier um. Max Gufler wurde am 1. Mai 1918 geboren und erlitt im Alter von 9 Jahren bei einem Unfall eine schwere Schädelverletzung, die zu unberechenbaren Gewaltausbrüchen führte. Während des Zweiten Weltkrieges arbeitete er als Ambulanzfahrer für die Wehrmacht bei Fronteinsätzen. Dabei wurde er von einem Granatsplitter erneut im Kopfbereich verletzt. Seitdem wurden seine Wutausbrüche unkontrollierbar und ließen ihn zum kaltblütigen Serienmörder werden. Nach Kriegsende lebte er als Buchhändler in der niederösterreichischen Stadt St. Pölten, wo er 1951 die Tochter eines Trafikanten kennen lernte und schon bald ehelichte. Max Gufler vertickte im Kiosk seines Schwiegervaters verbotene pornografische Fotos, weshalb er und sein Schwiegervater im Gefängnis landeten. Nach seiner Haftentlassung war er regelrecht mit dem Verbrechervirus infiziert worden und verübte seinen ersten Mord an der 50 Jahre alten Prosituierten Emilie Meystrzik, die mit eingeschlagenem Schädel in einer Absteige im Wiener Rotlichtmilieu in der Leopoldstadt, dem 3. Wiener Gemeindebezirk, gefunden wurde. Der eloquente Max Gufler verdiente fortan seinen Lebensunterhalt als Waschmaschinenvertreter, dessen liebstes Hobby es war, auf Heiratsinserate von wohlhabenden, älteren Frauen zu antworten. Wenn sich diese auf den Heiratsschwindler eingelassen hatten, tötete er die Frauen, sobald er an ihr Vermögen gekommen war. Im Zeitraum von März 1952 bis Oktober 1958 versprach er unzähligen Frauen die Ehe. Nachdem er ihr Hab und Gut hatte, begab er sich auf eine gemeinsame Reise und mischte ihnen das Schlafmittel Somnifen in den Likör. Anschließend entkleidete er das bewusstlose Opfer und warf dieses in einen See, um einen Suizid vorzutäuschen. Im Sommer 1958 wurde Max Gufler wegen des dringenden Tatverdachts die 47 Jahre alte Maria Robas getötet zu haben verhaftet. Max Gufler hatte sich bei einem Fleischermeister das Darlehen von Maria Robas auszahlen lassen. Dieser wollte jedoch als Sicherheit den Zulassungsschein seines Autos, einem grünen DKW. Dadurch gelangte die Polizei an Max Gufler, der nach einer Hausdurchsuchung 18 Frauen ermordet haben sollte. Doch nicht nur Frauen wurden Opfer von Max Gufler, sondern auch zwei Männer. Anno 1951 hatte Max Gufler auf den Juwelier Karl Kovaricek geschossen, um dessen Geschäft auszurauben. Am 23. Oktober 1957 verabreichte er dem Schmuckhändler Richard Wagner ein mit Somnifen vermischtes Getränk und überfuhr diesen im Tullnerfeld mit seinem Auto, um dessen Schmuck an sich zu bringen. Doch beide Männer überlebten. Am 5. Mai 1958 wurde Max Gufler, dem nur vier Morde und zwei Mordversuche nachgewiesen werden konnten, zu lebenslanger Haft verurteilt. Damit dieser überhaupt überführt werden konnte, hatten die Wiener Gerichtsmediziner ein weltweit neues Verfahren entwickelt das zwei Schlafmittel separat und einzeln identifizierte. Im Alter von 56 Jahren starb Max Gufler in der Strafanstalt Stein am 9. August 1966 an Magenkrebs. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos vom Prater im 2. Wiener Gemeindebezirk, wo sich auch das Wiens Rotlichtviertel befindet, in dem Max Gufler seinen ersten Mord begangen hatte. 🙂

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