Der geisteskranke Frauenmörder

Isabella Mueller @isabella_muenchen Wien Österreich

Zu den spannendsten Kriminalfällen Österreichs zählen die grausamen Frauenmorde des Wolfang Ott, dessen Verbrechen nur durch Zufalls ans Licht kamen. Alles begann mit den Hilferufen einer Frau, die Anwohner am Morgen des 14. Juni 1995 aus einem Haus im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing hörten. Als diese zum Haus liefen, entdeckten sie auf dem Balkon eine völlig nackte an Händen und Füßen gefesselte Frau, die verzweifelt um ihr Leben schrie. Sofort alarmierten die Anwohner die Polizei, die die traumatisierte Frau aus dem Haus befreiten. Diese war die 43 Jahre alte Hannelore F., die am Tag zuvor beim Einparken in Perchtoldsdorf von einem Mann gewürgt und gefesselt worden war, der sie in jenes Haus gesperrt hatte. Über 20 Stunden war sie dort gefangen, in denen sie der Mann immer wieder vergewaltigte und misshandelte bis er das Haus verließ, um mit ihrer Bankomatkarte Geld abzuheben. Das Haus gehörte dem 38 Jahre alten, hoch verschuldeten Filmproduzenten Wolfgang Ott. Bei der Hausdurchsuchung fanden die Ermittler weitere Spuren von anderen Frauen, die seit Tagen als vermisst galten. Waren die Ermittler auf einen Sexualstraftäter und Frauenmörder gestoßen? Wolfgang Ott, der sich auf der Flucht befand, wurde bereits im Alter von 10 Jahren auffällig, da er Mitschüler würgte. Im Alter von 15 Jahren wurde er wegen sexueller Nötigung eines Mädchens zu 15 Monaten auf Bewährung mit Therapie verurteilt, die er jedoch nie antrat. Die weiteren Ermittlungen brachten Schreckliches zutage. Es stellte sich heraus, dass Wolfgang Ott mehrfach versucht hatte, Frauen zu entführen, was ihm jedoch zweimal missglückt war. So hatte er 1994 versucht die Studentin Saskia K. in Perchtoldsdorf zu entführen, wurde dabei aber gestört. Zwar wurde Ott bei der Gegenüberstellung erkannt, aber aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Danach wollte er am 14. Mai 1995 eine 34 Jahre alte Frau in Punkersdorf kidnappen, musste aber flüchten, da Anwohner auf ihn aufmerksam geworden waren und der Frau zu Hilfe eilten. Doch am 30. Mai 1995 schaffte es Ott endlich eine Frau gewaltsam in sein Gewahrsam zu nehmen. In Wien entführte er auf offener Straße die 23 Jahre alte Bankangestellte Sonja S., die er 3 Tage lang in seinem Haus in Wien-Liesing gefangen hielt, wo er sie mehrfach vergewaltigte und misshandelte. Danach fuhr er mit ihr in die Steiermark. Am Ufer der Salza versenkte er die nackte, gefesselte Sonja, die einen Betonring an den Beinen hatte, lebend. Ihre Leiche wurde am 26. Juni aus der Enns bei Großreifling geborgen. Wolfgang Ott hatte Blut geleckt. Wenige Tage danach entführte er am 10. Juni 1995 in Wildalpen die 19 Jahre alte Abiturientin Karin M., die er vergewaltigte und misshandelte, bevor er sie am Ufer der Salza erwürgte und in einem Waldstück in Palfau begrub. Ihre Leiche wurde erst am 6. Juni 1997 entdeckt. Zwei Tage nach dem Mord an Karin M. kidnappte er die 43 Jahre Hannelore F., die von der Polizei aus Otts Haus gerettet werden konnte. Seitdem befand sich Wolfang Ott auf der Flucht, bei der er zwei weitere Frauen entführte und vergewaltigte. Einer der beiden Frauen gelang die Flucht. Die andere Frau, eine 23 Jahre alte Bergsteigerin namens Gerda T., musste über 600 Kilometer im Kofferraum von Otts Transporter verbringen. Er war mit ihr zum Ufer der Salza gefahren. Doch Gerda T. hatte Glück, sie konnte Wolfgang Ott glaubhaft davon überzeugen, dass sie sich wieder mit ihm treffen wollte, weshalb er sie tatsächlich laufen ließ. Acht Tage später, am 20. Juni 1995, wurde Wolfgang Ott, der sich als deutscher Tourist auf dem Fahrrad getarnt hatte, von der Gendarmerie verhaftet. Nur drei Tage später wurde unweit des Fundorts von Sonja S. Leiche, die Leiche der 34 Jahre alten Helga V. gefunden. Ob Wolfgang Ott für ihren Tod und den Tod der 17 Jahre alten Martina Posch, die am 22. November 1986 am Ufer des Mondsees in Oberösterreich gefunden wurde, verantwortlich war, konnte bis heute nicht geklärt werden. Wolfgang Ott, der keinerlei Mitleid mit seinen Opfern hatte und sich über seine Eltern, die streng gläubige Zeugen Jehovas waren, beklagte, wollte sich noch vor Prozessbeginn das Leben nehmen. Er bat seinen Anwalt 1996 ihm eine Dosis Gift ins Gefängnis zu schmuggeln, was dieser natürlich vehement ablehnte. Am 3. Oktober 1996 wurde Wolfgang Ott wegen Mordes an Sonja S. zu lebenslanger Haft und Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. Am 24. Februar 1999 wurde er vom Landgericht Leoben wegen des Mordes an Karin M. erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 1. Juli 2004 unternahm Wolfgang Ott seinen ersten Fluchtversuch. Er war in der Tischlerei der Justizanstalt Graz-Karlau tätig. Dort versteckte er sich in einer Kiste, wo ihn die Mithäftlinge auf einen LKW luden, der ins Außenlager Maria Lankowik fahren sollte. Doch bei der routinemäßigen Kontrolle am Gefängnistor wurde Wolfgang Ott gefunden und verhaftet. Als Strafe wurde Wolfgang Ott von der Beschäftigung in der Tischlerei abgezogen. Darüber hinaus kam er 3 Wochen in Einzelhaft. Durch seinen Fluchtversuch wurde im Schleusenbereich ein Plusfrequenzmessgerät installiert. Nachdem Wolfgang Ott am 24. April 2017 mit 20 Schmerzmittelpflastern in seiner Gefängniszelle in der Justizanstalt Stein aufgefunden worden war, wurde er ins Kremser Krankenhaus eingeliefert, wo er nach 3 Tagen wieder in die Justizanstalt zurückgebracht wurde, wo er bis heute einsitzt. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Wien, wo Wolfgang Ott sein erstes Opfer gekidnappt hatte. 🙂

Verfasst von

Webseite: www.isabellamueller.com . Email: post@isabellas.blog . Instagram: @isabella_muenchen . Facebook: @IsabellaMuenchen . Twitter: @IsabellaMuelle9