Das ungewöhnlichste Mordmotiv in der deutschen Kriminalgeschichte

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Menschen töten aus den unterschiedlichsten Beweggründen. Doch noch nie in der deutschen Kriminalgeschichte wurden Menschen ermordet, um einen zu lebenslanger Haft verurteilten Straftäter freizupressen. Doch genau dies passierte im Sommer 1977. Das erste Opfer dieses ungewöhnlichen Mordmotives wurde am 19. Juli die 26 Jahre alte Gabriele Evans, die in ihrer Wohnung in Wuppertal von ihrem Ex-Freund Reiner Sturm auf brutale Weise ermordet wurde, in dem er Gabriele erst mit einer Weinflasche niederschlug, sie dann würgte und anschließend mehrfach mit einem Messer auf sie einstach, bis diese tot war. Danach hinterließ Reiner Sturm, ein Ex-Häftling, einen Zettel, auf dem er die Freilassung seines Knast-Freundes Heinz Otto Bartels forderte, der eine lebenslange Haft wegen Mordes verbüßte. Nachdem Mord traf sich Reiner Sturm mit seiner 23 Jahre alten Bekannten Marlies Roth, die er 2 Stunden nach seinem ersten Mord mit einem Hammer niederschlug, sie würgte, mit einer Peitsche malträtierte, bis er ihr schließlich mit einem Rasiermesser die Kehle durchschnitt. Am Tatort ließ er folgende Botschaft zurück: „Damit ihr die Sache nicht als Spaß auffasst – lasst Otto Bartel frei!“. Reiner Sturm machte sich danach zu seinem homosexuellen Bekannten nach Frankfurt am Main auf. Dieser war der 28 Jahre alte Bankkaufmann Wolfgang Goeritz, den Reiner Sturm in einer Kneipe kennen gelernt hatte. Nach einigen Tage verließ Reiner Sturm nach dem bundesweit gefahndet wurde die Wohnung, um in Wuppertal einen verhassten Bekannten zu töten. Da er diesen nicht ausfindig machen konnte, kehrte er in die Wohnung von Wolfgang zurück, wo er diesen am 25. Juli die Kehle durchschnitt. Einen Tag danach rief er einen Privatdetektiv an. Er gab sich als Opfer aus. Der Privatermittler sollten ihn aufs Polizeirevier bringen, da er wichtige Hinweise hatte. Als der Privatdetektiv Reiner Sturm erkannte, ließ dieser sich bereitwillig ins Polizeirevier Frankfurt-Nordend fahren, wo er sofort verhaftet wurde. Er legte ein umfassendes Geständnis über die 3 Morde ab. Er wollte nur, dass sein Knast-Freund Heinz Otto Bartel, den er im Strafvollzug in Werl in Westfalen kennen gelernt hatte, freigelassen wurde. Reiner Sturm war an einem Banküberfall einer Filiale der Dresdner Bank in Frankfurt-Eschersheim beteiligt gewesen. Dafür hatte er 3 Jahre Haft kassiert, während er diese verbüßte, machte er Bekanntschaft mit Bartel. Nach seiner Freilassung hatte er nur einen Wunsch, dass der hochintelligente Heinz Otto Bartel auf freien Fuß kam, koste es, was es wolle. Reiner Sturm war ein Scheidungskind, das nach seinem Volksschulabschluss zwei Lehren abbrach. Danach besuchte er eine Seemannsschule in Bremen und fuhr einige Jahre zur See. Als er davon genug hatte, schlug er sich als Gelegenheitsarbeiter durch. Sturm war sogar als Zuhälter auf der Reeperbahn im Hamburger Stadtteil St. Pauli tätig. Er selbst trat dort als Transvestit auf und war auch als Callboy buchbar. Nach seiner Haftentlassung hatte ihn nicht nur seine Verlobte und sein bester Freund den Rücken gekehrt, er hatte auch einen hohen Schuldenberg, der ihn fast in den Suizid getrieben hatte. Einziger Halt war sein ehemaliger Zellennachbar Heinz Otto Bartel. Während des Prozesses am Wuppertaler Schwurgericht zeigte Sturm keinerlei Reue, der in der Presse den Namen die Bestie von Wuppertal erhielt. Reiner Sturm verspottete sogar seine Opfer, die „für die Menschheit kein Verlust gewesen seien“. Er drohte obendrein den Staatsanwalt umzubringen. Am 23. November 1978 wurde Reiner Sturm wegen dreifachen Mordes aus niederen Beweggründen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Da Reiner Sturm während der Haft zwei Mitgefangene schwer verletzte, wurde er in den Hochsicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt Köln verlegt. Am 29. April 1998 wurde Reiner Sturm in die Justizvollzugsanstalt Aachen verlegt, wo er bis zu seinem Tod am 27. August 2003 inhaftiert war. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Frankfurt am Main, wo Reiner Sturm seinen dritten und letzten Mord an dem Bankkaufmann Wolfgang Goeritz verübt hatte. 🙂

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