Münchens letzte Hexe

Isabella Mueller @isabella_muenchen

Die Nobeladresse der bayerischen Landeshauptstadt München ist die Maximilianstraße, in der sich internationale Luxuslabels der Mode- und Schmuckbranche sowie Kunstgalerien befinden. Diese Luxusmeile stellt eine der vier städtebaulich bedeutenden Prachtstraßen dar, die König Maximilian II. im 19. Jahrhundert von seinem Architekten Georg Friedrich Bürklein erbauen ließ. Anno 1858 wurde auf Wunsch des Monarchen auch das Fünf-Sterne-Hotel Vier Jahreszeiten, Münchens schönstes Wohnzimmer, errichtet. Den Abschluss der Prachtstraße bildet darum auch das Maximilianeum, in dem seit 1949 der Bayerische Landtag sitzt. Davor thront König Maximilian II. mit seinem Maxmonument. So luxuriös und glamourös die Maximilianstraße heute ist, so schaurig war im Mittelalter ihre unmittelbare Umgebung. An der Kreuzung der Maximilianstraße mit der Falkenstraße befand sich der Falkenturm. Dieser Turm wurde 1460 als Wehrturm der zweiten Stadtmauer zur Falkendressur erbaut. Erstmals urkundlich erwähnt wurde er 1470 als „Valckner turm“ als Herzog Siegmund diesen an seinen jüngeren Bruder und Nachfolger Albrecht IV. übertrug. Der Turm diente seit 1500 bis 1826 als herzogliches Gefängnis für Adelige. 1863 wurde er anlässlich der Anlage der Maximilianstraße abgebrochen. In diesem Turm sollen aber nicht nur Adelige, sondern zwischen 1590 bis 1721 während Münchens Hexenjagd, auch der Hexerei beschuldigte junge Frauen eingesperrt worden sein. Die letzte Hexe Münchens, die im Falkenturm angeklagt, gefoltert und zum Tode verurteilt wurde, war die 17-jährige Maria Theresia Käser, eine Wachtmeistertochter aus Pfaffenhofen. Diese wurde früh elternlos und verdiente sich ihren Lebensunterhalt als einfache Helferin eines Hofangestellten. Dieser machte ihr Avancen, die sie aber nicht erwiderte. Aus diesem Grund bezichtigte er sie eine Hexe zu sein und mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Unter Folter gestand sie alle gegen sie erhobenen Anklagepunkte. Am 17. September wurde sie auf der Richtstatt enthauptet und anschließend verbrannt. Merkwürdig war, dass wenige Tage vor ihrer Hinrichtung nachts eine pechschwarze Fledermaus von den Wächtern gesehen wurde, die aus ihrem Kerker flog. Als die Wärter daraufhin nach Maria Theresia schauten, fanden sie diese nackt und besinnungslos vor. Auf wundersame Weise war ihr Armesünderhemd verschwunden. Dieses wurde am nächsten Tag bei ihrem ehemaligen Hofangestellten gefunden, der mit diesem Hemd stranguliert worden war. Man war überzeugt, dass die Fledermaus der Teufel gewesen sein musste. Maria Theresia erschien nach ihrer Hinrichtung zusammen mit einer riesengroßen Fledermaus einem Wärter. Dabei stürzte sich die Fledermaus auf diesen und warf ihn in den Stadtgraben. Seitdem ward sie nie wieder gesehen. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Münchens Luxusmeile, der Maximilianstraße. 🙂

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