Eine der bedeutendsten Barockkirchen Südwestdeutschlands, die sich in der Mannheimer Innenstadt befindet, ist die Jesuitenkirche St. Ignatius und Franz Xaver, die nach den beiden großen Heiligen des Jesuitenordens benannt ist. Am 26. Mai 1727 schenkte der Kurfürst Carl Philipp dem Jesuitenorden, der am 15. August 1534 in Paris von dem Theologiestudent Ignatius von Loyola mit fünf Kommilitonen als “Gesellschaft Jesu” gegründet und bereits 1540 vom Papst Paul III. als Orden anerkannt wurde, einen Bauplatz an der Westseite des Mannheimer Schlosses für ein Kolleg-Gebäude mit Schule und Kirche. Der Kurfürst übernahm sogar die Baukosten für die “Große Hofkirche”. Die Grundsteinlegung erfolgte am 12. März 1733 nach den Entwürfen des italienischen Baumeisters Allessandro Gallo di Bibiena, der sich an der Mutterkirche der Jesuiten, der Kirche Il Gesú in Rom orientierte. Nachdem der Kurfürst Carl Philipp 1742 gestorben war, ließ sein Nachfolger der Kurfürst Carl Theodor den Bau der Kirche wegen der angespannten Finanzlage ruhen. Als sich die finanzielle Lage wieder entspannt hatte, wurde der Bau der Kirche fortgesetzt. Anno 1756 wurde sie fertiggestellt und am 18. Mai 1760 wurde die Kirche durch den Fürstbischof von Augsburg Joseph von Hessen-Darmstadt den Heiligen St. Ignatius von Loyola und St. Franz Xaver geweiht. Nachdem Papst Clemens XIV. 1773 den Jesuitenorden aufhob, wurde zwei Jahre später auch das Mannheimer Jesuitenkolleg endgültig aufgelöst. Danach übernahmen französische Lazaristen die Kirche bis ihr Orden 1794 aufgehoben wurde. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche die zweite katholische Pfarrkirche, die 1842 als neue Pfarrei von Großherzog Leopold von Baden und Erzbischof Hermann von Vicari in Freiburg bestätigt wurde. Im Jahre 1906 wurde die Kirche anlässlich ihres 300-jährigen Stadtjubiläums renoviert. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Jesuitenkirche zerstört, unter anderem auch die Fresken des berühmten Malers und Bildhauers Egid Quirin Asam, in der 75 Meter hohen Kuppel und an der Decke des Kirchenschiffes. Dieser verunglückte bei Anfertigung des Deckengemäldes am 29. April 1750 tödlich. Der Wiederaufbau der Kirche erfolgte ab 1947 unter der Leitung von Anton Ohnmacht und Hans Rolli, so dass am 6. November 1960 der Erzbischof Hermann Schäufele die neue Kirche weihen konnte. Danach wurden die kurfürstlichen Hoflogen und der 20 Meter hohe Hauptaltar von Peter Anton von Verschaffelt, der 243 Tonnen wiegt, rekonstruiert. Von diesem stammen auch die noch original erhaltenen sechs Seitenaltäre und die Weihwasserbecken. Die Kirche beeindruckt nicht nur mit ihrem reich an barocken Kunstwerken ausgestatteten Innenraum, auch ihr markanter Außenbau aus rotem Sandstein ist beeindruckend. Dieser besitzt eine zweitürmige Schaufassade, die Statuen der vier Kardinalstugenden, der Fama und ein Giebelrelief des Bildhauers Paul Egell schmückt. Die Jesuitenkirche St. Igantius und St. Franz Xaver zählt zu eine der schönsten Mannheimer Sehenswürdigkeiten. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos dieses Barockjuwels in Mannheims Innenstadt. 🙂































