Eine der raffiniertesten Serienmörderinnen, die als schwarze Witwe in die österreichische Kriminalgeschichte einging, war Elfriede Blauensteiner. Die nach außen hin so gottesfürchtige Frau war eine hinterhältige und äußerst habgierige Mörderin, die ohne Reue ihre Opfer langsam durch verabreichte Giftdosen dahinsiechen ließ. Elfriede Blauensteiner war zum Zeitpunkt ihrer Taten 64 Jahre alt und spielsüchtig. Da sie sich in ständiger Geldnot befand, suchte sie sich gut betuchte und pflegebedürftige Opfer, die sie per Kontaktanzeige kennenlernte. Sie nahm sie in ihre Obhut und fälschte deren Testamente zu ihren Gunsten mithilfe ihres Anwalts Harald A. Schmidt. Ihren Opfern verabreichte sie große Mengen des blutzuckersenkenden Medikaments Euglucon sowie dem Antidepressivum Anafranil. Wenn ihre Opfer durch die Intoxikation bewusstlos wurden, legte sie eiskalte Handtücher auf sie. Bevor sie erfroren, rief sie den Notarzt. Der Tod trat erst im Krankenhaus ein. Die Arzneimittel setzte sie so gekonnt ein, das zunächst keinerlei Verdacht auf eine Vergiftung geschöpft wurde. Auf ihre Spur kam die Polizei durch den Tod von Alois P., der am 21. November 1995 in Rossatzbach gestorben war. Er hatte Elfriede Blauensteiner als seine Alleinerbin eingesetzt. Der um sein Erbe sich betrogene Neffe, zeigte Elfriede Blauensteiner bei der Polizei an. Am 11. Januar 1996 wurde diese von der Polizei wegen Mordverdacht verhaftet. Der Prozess wurde zu einem wahren Medienspektakel. Schon zu Beginn setzte sich Elfriede Blauensteiner gekonnt in Szene, in dem sie ein goldenes Kruzifix wie Pontius Pilatus mit den Worten: “Ich wasche meine Hände in Unschuld” in die Höhe hob. Elfriede Blauensteiner war eine berechnende Mörderin, die es verstand, das Gericht an der Nase herumzuführen. So gestand sie mehrere Morde, widerrief ihre Geständnisse aber wenig später wieder. Nach dem fast vier Wochen langen Prozess wurde sie in Krems am 7. März 1997 wegen Mord an Alois P. zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihr ehemaliger Rechtsbeistand Harald A. Schmidt wurde von der Tatbeteiligung am Mord freigesprochen. Allerdings wurde er zu 7 Jahren Haft wegen schweren Betrugs, falscher Testamentsanlegung und Beihilfe zur vorsätzlichen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Anno 2001 kam es zu einem zweiten Prozess am Wiener Landgericht, in dem die schwarze Witwe wegen dem Mord an ihrer Nachbarin Franziska Köberl und ihrem Bekannten Friedrich Döcker am 20. April 2001 schuldig gesprochen wurde. Elfriede Blauensteiner hatte mithilfe eines Medikamenten-Cocktails diese beiden ermordet, um an deren Vermögen zu kommen. Insgesamt soll sie in sechs Todesfällen von 1992 bis 1995 involviert gewesen sein. Neben dem pflegebedürftigen Otto Reindl, soll sie ihren zweiten Ehemann Rudolf Blauensteiner sowie Erwin Niedermeyer mittels Arzneimittel ermordet haben. Rechtskräftig verurteilt und eindeutig des Mordes überführt, wurde sie in drei Todesfällen. Am 16. November 2003 starb sie nach sechs Jahren Haft in der Justizanstalt Schwarzau am Steinfelde an den Folgen eines Gehirntumors. Verewigt wurde ihre Geschichte als Film “Die Gottesanbeterin”, der 2001 erschien. In diesem führt eine Frau das perfekte Doppelleben, der einerseits genügsamen und andererseits spielsüchtigen, eiskalten aus Habgier tötenden Ehefrau. Abschließen möchte ich mit dem Zitat aus William Shakespeares Tragödie Macbeth: “Nichts ist so, wie es scheint”. In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Freude mit meinen Fotos von Wiens Museum der Illusionen. 🙂















