Der Diebsturm: Lindaus Gefängnis im Mittelalter

Isabella Müller Lindau Bodensee @isabella_muenchen

Auf dem höchsten Punkt der Insel Lindau, dem Schrannenplatz, thront majestätisch der 35 Meter hohe Diebsturm. In diesem um 1380 erbauten Turm, der Teil der mittelalterlichen Stadtmauer war, wurden wie der Name schon vermuten lässt, Verbrecher in ein versperrtes Loch im Boden des Erdgeschosses gesperrt. Darum wurde der Turm auch als Malefiz-Turm bezeichnet, was sich vom lateinischen Wort “maleficus”, das für boshaft steht, ableitet. Der Diebsturm, der 4 Etagen mit einem Durchmesser von 8 Metern besitzt, wurde 2013 aufwändig saniert. Für sein charakteristisches achteckiges Dach mit den im Fachwerk gestalteten sechsseitigen Ecktürmchen wurden 300 Quadratmeter Ziegel nach historischem Vorbild neu gebrannt, die in 14 unterschiedlichen Farben glasiert wurden. Auch die Schwalbennester, die Aussichtsfenster für die ehemaligen Turmwächter, wurden in blutrotem Farbton gestrichen und saniert. Das dieser geschichtsträchtige Diebsturm überhaupt noch existiert, ist dem Ravensburger Maurermeister Johann Jacob Götzger zu verdanken, der anno 1817 diesen für eine Summe von 250 Gulden erwarb und ihn damit vor dem Abriss rettete. Auch die um 1000 erbaute nahe vom Diebsturm gelegene Peterskirche, konnte er vor ihrem Verfall bewahren. Der Diebsturm, Lindaus einstiger Gefängnis- und Wachturm, ist ein wunderbarer Zeitzeuge des Mittelalters, der aufgrund seiner exponierten Lage eine fantastische Aussicht auf den Bodensee bietet. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos vom malerischen Diebsturm im Herzen der Insel Lindau. 🙂

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