Diebstahl in der kaiserlichen Hofküche

Isabella Müller Wien @isabella_muenchen

Die Wiener Hofburg ist eine der größten Palastkomplexe der Welt, in der seit Ende 1946 der österreichische Bundespräsident seinen Amtssitz hat. Vom 13. Jahrhundert bis 1918 war diese aber die Residenz der Habsburger in Wien. In dieser kaiserlichen Residenz kam es 1896 zu Veruntreuungen, die sich ausgerechnet in der kaiserlichen Küche zutrugen. Täglich rauchten dort die Köpfe der beiden Chefköche, was sie für den Kaiser und seine Gäste Feines zubereiten sollten. Überwacht wurden die Ausgaben für das Essen von dem als tüchtig bekannten Hofrat Franz Wetschl, der wegen seines resoluten Auftretens auch “Exzellenz Wetschl” genannt wurde. Diesem fiel seit geraumer Zeit auf, dass in den Auftragsbüchern die gelieferte Menge an Luxusgütern wie Champagner, Kaviar oder Hummer immer geringer wurden, jedoch die Preise stets unverändert hoch waren. Hier ging es definitiv nicht mit rechten Dingen zu. Deshalb forschte der Hofrat Wetschl nach und kam tatsächlich einem Betrügerring auf die Schliche, dessen Anführer einer der beiden Chefköche war. Dieser hatte jahrelang Waren aus der kaiserlichen Küche an Restaurants verkauft und sich dadurch bereichert. Natürlich wusste das Küchenpersonal Bescheid, doch keiner wagte den Küchenchef, zu verraten. Damit dieser Skandal nicht für Aufsehen in der Öffentlichkeit sorgte, wurde der Chefkoch kurzerhand pensioniert. Damit wurde der Diebstahl in der kaiserlichen Hofküche einfach unter den Teppich gekehrt. Erst 100 Jahre später deckte eine Historikerin durch Recherche in den alten Beständen des Hofwirtschaftsamtes den Betrug auf. Selbst der Kaiser war vor Betrug nicht gefeit. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos der prächtigen Wiener Hofburg, eines der Wahrzeichen der Donaumetropole Wien. 🙂

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