Die listige Bäuerin

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Am Dreiländerpunkt Deutschland, Niederlande und Belgien liegt die Universitätsstadt Aachen. Die westlichste Großstadt Deutschlands mit mehr als 245.000 Einwohnern ist dank ihrer Printen und ihres Doms, der 1978 als erstes deutsches Welterbe in die Liste der UNESCO aufgenommen wurde, weltberühmt. Um dieses bedeutendste Bauwerk der Karolinger ranken viele uralte Sagen. Eine davon ist die Lousberg-Sage. Nachdem der Teufel von der Aachener Bevölkerung beim Dombau ausgetrickst worden war, fühlte er sich so sehr in seiner Ehre verletzt, dass er sich an dieser fürchterlich rächen wollte. Er wollte die Stadt dem Erdboden gleichmachen, in dem er sie unter einem riesigen Sandberg begrub. Dafür reiste er extra an die Nordseeküste, wo er zwei riesige Säcke mit feinstem Nordseesand für seinen Plan befüllte. Doch der Rückweg mit den beiden Säcken voller Sand im Gepäck war beschwerlich. Darüber hinaus blies ihm ständig Sand in die Augen, was ihn fast erblinden ließ. Von den Anstrengungen gezeichnet, legte er eine kurze Rast ein. Der Teufel musste neue Kraft sammeln und hatte keinerlei Ahnung, wie weit Aachen noch entfernt war. Er hatte keinen blassen Schimmer, dass er sich schon ganz nah am Ponttor, dem westlichen Aachener Stadttor befand. Dann kam ihm eine alte Bäuerin entgegen. Diese fragte er, ob es denn noch weit bis Aachen sei. Die alte Bauersfrau hatte da schon längst den Pferdefuß und die beiden Säcke gesehen. Sie wusste, dass der Mann der Teufel höchstpersönlich war, der nie etwas Gutes im Schilde führte. Deshalb zeigte sie auf ihre Schuhe, die mit Löchern übersät waren. Sie sagte dem Teufel, dass sie diese erst heute Morgen auf dem Markt in Aachen gekauft hatte und nun waren diese schon so sehr durchgelaufen, da Aachen so weit entfernt ist. Als der Teufel dies hörte, brach er vor Wut in Tränen aus, da er keine Kraft mehr für so einen weiten Weg mit zwei schweren Säcken auf dem Rücken hatte. Er fluchte entsetzlich und warf die Säcke weit fort, bevor er davon stürmte. Dadurch wurde Aachen von der cleveren Bäuerin gerettet, die den Teufel aufs Kreuz gelegt hatte. Seit jenem Tag existiert in Aachen folgendes Sprichwort: „De Oecher send der Düvel ze lous“, „Die Aachener sind dem Teufel zu schlau!“. Laut Legende sind aus den beiden Säcken, die der Teufel so achtlos weggeworfen hatte, der Lousberg und der Salvatorberg im Nordosten von Aachen entstanden. Diese beiden Hügel bestehen tatsächlich aus reinem Meeressand, in deren Gestein Überreste von Muscheln existieren. Seit 1985 gibt es am Fuße des Lousbergs das Denkmal „Teufel und Marktfrau“ der Künstlerin Krista Lömeke-Kemmerling, das an diese Sage vom Teufel, der von einer alten Bäuerin überlistet wurde, erinnert. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Aachens Wahrzeichen, dem majestätischen Kaiserdom. 🙂


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