Der belebte Marienplatz: Das Herz der Mittelalterstadt Mindelheim

Isabella Müller Mindelheim @isabella_muenchen

Mindelheim, die Kreisstadt des Unterallgäus, besitzt eine historische Altstadt, die mit farbenprächtigen Bürgerhäusern, verwinkelten Gassen und Teilen der ehemaligen Stadtbefestigung begeistert. Die Stadt geht auf eine alamannische Siedlung des 7. Jahrhunderts am Fluss Mindel zurück. Eine urkundliche Erwähnung eines Reichshofes findet erstmals 1046 statt. Danach wurde zur Sicherung der bedeutenden Salzstraße von München an den Bodensee im späten 12. Jahrhundert die Stadt und die Mindelburg, die Residenz der Herzöge von Teck und der Ritter von Frundsberg, angelegt. Der bekannteste Vertreter des Rittergeschlechts der Frundsberger aus Schwaz in Tirol war Georg von Frundsberg, der kaiserliche Feldhauptmann, der im frühen 16. Jahrhundert durch den Einsatz von Landsknechten die Kriegsführung modernisierte. Dieser ging als Vater der Landsknechte in die Geschichte ein und ihm zu Ehren wird seit 1853 alle drei Jahre das Frundsbergfest gefeiert, in dem sich Mindelheim eine Woche lang in eine Stadt entsprungen aus einem Mittelalterbuch verwandelt. Anno 1256 wurde Mindelheim als Stadt urkundlich bezeugt. Danach begann eine wechselvolle Geschichte der Stadt, die abwechselnd im Besitz von den bayerischen Wittelsbachern, den Österreichern und im frühen 18. Jahrhundert sogar von den Engländern unter John Churchill, I. Duke of Marlborough, war. An diese bewegte Geschichte der Stadt erinnert bis heute die historische Altstadt mit ihren drei Stadttoren, den Teilen der alten Stadtmauer und ihren markanten Türmen. Die gute Stube bildet der Marienplatz mit dem gotischen Teck´schen Kaufhaus, in dem heute das Rathaus beheimatet ist. Besonders beeindruckend ist die Fassade des Rathauses, die in Formen der Neorenaissance von dem Münchner Architekten Eugen Drollinger 1897 geschaffen wurde, der auch für König Ludwig II., den Märchenkönig, arbeitete und dessen südwestlichen Erker das große Stadtbild von dem Stadtherren Georg von Frundsberg schmückt. Die Mitte des Marienplatzes wird von dem Marienbrunnen geziert, der seit 1654 nachweisbar ist. Der heutige Brunnen auf dessen mittiger Säule Maria mit Jesuskind, Zepter und Krone in der Hand steht, stammt aus dem Jahr 1763. Eingerahmt wird der Marienplatz von einem Ensemble aus spitzgiebeligen Bürgerhäusern, in denen zahlreiche Cafés und Geschäfte ansässig sind, die zum Bummeln und Verweilen einladen. Ein Kuriosum auf dem Marienplatz ist der Nachbau einer antiken Wasseruhr, der an das schwäbische Turmuhrenmuseum erinnert, das seit 1979 in der Silvesterkapelle untergebracht ist und fünfzig Turmuhren aus fünf Jahrhunderten beherbergt. Der belebte Marienplatz ist der Dreh- und Angelpunkt der über 1000 Jahre alten Stadt Mindelheim, auf dem jeden Dienstag und Samstag der Wochenmarkt stattfindet. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Foto-Impressionen vom Marienplatz, dem Herz von Mindelheim 🙂

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