Der wahre Hannibal Lecter

Southampton England UK Isabella Mueller @isabella_muenchen

Einen grausigen Fund machten am 17. Februar 2004 Polizisten in einer Erdgeschosswohnung in London. Diese waren von Nachbarn wegen lauter Schreie aus der Wohnung dorthin gerufen worden. Doch was sie dort entdeckten, hätte glatt aus dem Horrorfilm „Das Schweigen der Lämmer“ sein können. Denn als die Polizeibeamten die Wohnung betraten, war diese von oben bis unten blutverschmiert. Doch dies war bei Weitem nicht das Schlimmste. Sie fanden einen Mann vor, dessen beide Arme und ein Bein abgetrennt und dessen Schädeldecke geöffnet worden war. Ihm fehlte sein Gehirn, dass sein Mörder zuerst gekocht und dann in einer Pfanne in Butter auf dem Herd in der Küche gebraten hatte, um es zu verspeisen. Dies sagte sein Mörder aus, der noch in der Küche von der Polizei verhaftet wurde. Das Opfer war der 43 Jahre alte Brian Cherry, der von seinem Freund ermordet worden war. Dieser war der 34 Jahre alte Peter Bryan, der nur wenige Stunden zuvor aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen worden war. Peter Bryan, der in London als jüngstes von 7 Kindern am 4. Oktober 1969 geboren wurde und dessen Eltern aus Barbados stammten, hatte schon einmal einen Menschen getötet. Bereits 1993 hatte er die 20 Jahre alte Verkäuferin Nisha Sheth mit einem Hammer zu Tode geprügelt, weshalb er in die psychiatrische Klinik des Rampton Secure Hospitals eingeliefert worden war. Bryan hatte sich während seiner Zeit als Verkäufer in Nisha, die 20 Jahre alte Tochter des Ladenbesitzers verliebt. Doch als er beim Ladendiebstahl erwischt wurde, feuerte ihn Nishas Vater. Am 18. März 1993 kehrte der 23 Jahre alte Bryan in den Laden zurück, um sich zu rächen. Zunächst schlug er Nishas 12 Jahre alten Bruder Bobby zu Boden, bevor er Nisha mit dem Klauenhammer im Cannabis-Rausch tötete. Danach versuchte er sich das Leben zu nehmen, in dem er vom Balkon eines Gebäudes im dritten Stock in Battersea sprang. Er überlebte und gestand den Mord. Bis 2001 blieb Bryan in einer hochsicheren Abteilung im Rampton Secure Hospital. Denn Bryan galt als äußerst gefährlich und manipulativ. Im Juni 2001 wurde er nach einem vom Innenministerium vereinbarten halbjährigen Testurlaubsprojekts von dort in das John Howard Center verlegt und in die Obhut eines Psychiaters und Sozialarbeiters entlassen. Anno 2002 bewarb sich Bryan bei einem Mental Health Review Tribunal. Er wurde in das forensische Wohnheim des Riverside House im Norden von London als gesicherter Patient verlegt, wo er gehen konnte, wann er wollte. Im Oktober 2003 wurden Bryan von Psychiatern sogar eine Verbesserung seines geistigen Zustands diagnostiziert, weshalb Bryan in eine noch unabhängigere Unterkunft gebracht werden sollte. Deswegen beantragten im Januar 2004 Bryans Sozialarbeiter einen Umzug in eine Unterkunft mit geringer Unterstützung. Doch nachdem Bryan ein 16 Jahre altes Mädchen unanständig angegriffen hatte, wurde er in die offene psychiatrische Abteilung des Newham General Hospitals eingeliefert, wo er nach zwei Wochen die Erlaubnis erhielt, die Station vorübergehend verlassen zu können. Sein erster Weg war der Baumarkt, wo er einen Klauenhammer, ein Stanley-Messer und einen Schraubenzieher kaufte. Damit ging er zur Wohnung seines Freundes Brian Cherry, den er auf bestialische Weise tötete, da Bryan einen „Appetit zum Töten“ und den „tiefsitzenden Wunsch seine Opfer zu essen“ entwickelt hatte. Nachdem Vorfall wurde Bryan in das Broadmoor Hospital eingeliefert. Wenige Zeit später tötete er dort als Patient am 25. April 2004 den 59 Jahre alten Patienten Richard Loudwell, den er zerstückelte und dessen Körperteile er gerade verspeisen wollte, als die Polizei eintraf. Am 15. März 2005 wurde der an Schizophrenie leidende Peter Bryan vom Richter des Strafgerichts Old Bailey in London zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt und in eine psychiatrische Klinik untergebracht. Damit war das Schicksal des wahren Hannibal Lecters endgültig besiegelt. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos der Hafenstadt Southampton vor den Toren Londons. 🙂


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