Ein Mann, dem die Frauen blind vertrauten und der dieses Vertrauen schamlos ausnutzte, um sich an deren Vermögen zu bereichern, war Arwed Imiela. Dieser war nicht nur ein skrupelloser Betrüger, sondern auch ein eiskalter Serienmörder. Doch der Reihe nach. Arwed Imiela, der am 7. Oktober 1929 in Schlawe geboren wurde, wuchs in zerrütteten Familienverhältnissen auf. Als Arwed 7 Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden und Arwed wurde zu deren Spielball. Nach seinem Abschluss der Volksschule in Köslin, fing er eine Lehre in Berlin bei der Stadtverwaltung an, wo sein Vater nach der Scheidung von seiner Mutter lebte. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges war Arwed, der zuvor in einem Wehrertüchtigungslager und anschließend in einem polnischen Arbeitslager untergebracht worden war, nicht nur auf dem Schwarzmarkt, sondern auch als Schauspieler und Journalist tätig. In Düsseldorf legte er sich dank gefälschter Papiere eine neue Identität zu. Fortan gab er sich als Detlev-Klaus Holm-Menhardt aus. Zu diesem Zeitpunkt war Arwed gerade erst 17 Jahre alt, der sich 8 Jahre älter zauberte und vorgab Abitur und ein Diplom als Junglehrer zu besitzen. Arwed heiratete sogar. Doch sein Schwindel flog auf, als er verhaftet wurde. Arwed wurde zu 2 Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis begann er sich mit Astrologie zu beschäftigen und legte eine Prüfung beim Deutschen Astrologen Verband ab. Seitdem nannte er sich Diplom-Astrologe. Die Astrologie wurde zu seiner Existenzgrundlage. Er produzierte mithilfe eines Schreibautomaten Massenhoroskope auf Bestellung, die ihm viel Geld und Kontakte zu wohlhabenden Frauen einbrachte. Anno 1967 ließ sich Arwed von seiner zweiten Ehefrau Ilse nach 17 Jahren scheiden. In der Folgezeit lernte Arwed, der gern in seinem Sportwagen durch die Gegend düste, die geschiedene Frankfurter Geschäftsfrau Annemarie Schröder und deren Mutter Anna-Maria Kieferle über seine Tätigkeit als Astrologe kennen. Die wohlhabenden Frauen verfielen dem Charme von Arwed, der ihr Finanz- und Lebensberater wurde. Sie zogen sogar auf die Ostseeinsel Fehmarn, auf der Arwed mittlerweile lebte. Als er ihre Kontrollvollmacht über ihr Vermögen erhielt, verschwanden die Frauen über Nacht. Keiner ahnte, dass Arwed diese in seinem Bungalow in Marienleuchte getötet und vermutlich zerstückelt hatte, um diese dann leichter entsorgen zu können. Den Bungalow hatte er zu Wohnzwecken gemietet, da er eine Jagd gepachtet hatte. Denn Arwed war ein passionierter Jäger, der auch Mitglied im örtlichen Jagdverein war. Die Leichen der beiden Frauen wurden nie gefunden. Arwed, der sich mit einer Frau namens Ulrike Roland verlobt hatte, lernte über diese Ilse Evels und deren Tochter Urte aus Celle kennen, deren Vertrauen er sich erschlich und die von heute auf morgen urplötzlich laut Arwed auf große Reise gegangen waren. Doch als Arwed in Celle eine Geldüberweisung von 150.000 Mark mit der Unterschrift von Ilse Evels auf sein Konto tätigen wollte, kam dies dem Sparkassenangestellten verdächtig vor, der die Polizei informierte. Diese begann nach Ilse Evels und deren Tochter Urte zu suchen, da niemand wusste, wo diese sich befanden. Bei den Ermittlungen erhielt die Polizei einen entscheidenden Hinweis auf den Verbleib von Ilse und Urte Evels. Ein Tankwart hatte ausgesagt, dass er für Arwed eine Grube gegraben hatte. Diese war angeblich für die Tierkadaver, die er bei seinen Jagden erschoss. Als die Polizei die Ludergrube bei Gahlendorf in Fehmarn aufsuchte, fanden sie dort die sterblichen Überreste von Ilse Evels und deren Tochter Urte. Arwed Imielas, der alle 4 Morde energisch bestritt, wurde wegen 4-fachen Mordes angeklagt. Am 24. Mai 1973 wurde der 43 Jahre alte Arwed Imiela, der als Blaubart von Fehmarn in die deutsche Kriminalgeschichte einging, vor dem Lübecker Landgericht zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Am 3. Juni 1982, nur 9 Jahre nach seiner Verhaftung, verstarb Arwed Imiela in der Justizvollzugsanstalt Hamburg-Fuhlsbüttel an Herzversagen. Er wurde anonym auf dem Friedhof Fohnsdorf beigesetzt. Bis zuletzt hatte Arwed Imiela geleugnet die Frauen ermordet zu haben. Sein Geheimnis hatte er mit ins Grab genommen. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Hamburgs Alster. 🙂