Eine der grausamsten Serienmörderinnen in der Kriminalgeschichte

Isabella Mueller @isabella_muenchen Norwegen

Eine der produktivsten und zugleich grausamsten Serienmörderinnen in der Kriminalgeschichte war Belle Gunness, besser bekannt als „die schwarze Witwe“. Diese war eine 1,83 Meter große und über 90 Kilogramm schwere Frau, die mehr als 40 Menschen auf dem Gewissen haben soll, um sich an deren Ersparnissen zu bereichern. Belle hatte nicht nur zwei ihrer Ehemänner, sondern zahlreiche heiratswillige Männer umgebracht, in dem sie diese mit Strychnin vergiftete, mit einem Hammer erschlug, ihre Leichen im Keller zerstückelte und anschließend deren Leichenteile auf ihrem Friedhof hinter dem Haus vergrub. Für diese abscheuliche Taten konnte Belle aber nie zur Rechenschaft gezogen werden, da diese bei einem Brand mit ihren drei Kindern getötet wurde, was bis heute umstritten ist. Denn die gerissene Belle soll ihren Tod nur vorgetäuscht haben, weshalb 2008 eine DNA-Analyse durchgeführt wurde. Aber der Reihe nach. Belle Gunness erblickte am 11. November 1859 in der norwegischen Gemeinde Selbu als Brynhild Paulsdatter Størset das Licht der Welt. Im Jahr 1881 wanderte die Tochter eines norwegischen Farmers in die Vereinigten Staaten aus, wo sie 1883 in Chicago ihre Heimat fand. Bald darauf änderte sie ihren Vornamen in Belle und heiratete bereits 1 Jahr später den gebürtigen Norweger Mads Sorenson. Mit diesem eröffnete Belle 1896 eine Konditorei, die 1 Jahr später durch einen Brand vollkommen zerstört wurde. Von der ausbezahlten Versicherungssumme erwarb das Ehepaar, das mittlerweile Eltern von zwei Kindern war, ein Haus. Kurz darauf verstarb die ältere Tochter Caroline an einer Dickdarmentzündung. Zwei Jahre danach verstarb auch ihr Bruder Axel an derselben Krankheit, doch deren Symptome wie Fieber, Übelkeit und Erbrechen erinnerten stark an eine Strychnin-Vergiftung. Konnten dies Zufall sein oder hatte Belle bei beiden Todesfällen ihre Hände im Spiel gehabt, zumal auf beide Kinder eine hohe Lebensversicherung abgeschlossen worden war? In den Jahren 1897 und 1899 brachte Belle zwei Mädchen namens Myrtle und Lucy zur Welt. Nur ein Jahr später verstarb Belles Ehemann Mads am 30. Juni 1900. Er wies die charakteristischen Symptome einer Strychnin-Vergiftung auf. Sein Hausarzt ging jedoch von einem tödlichen Herzinfarkt aus, da Mads bei diesem wegen seiner Herzerkrankung in Behandlung war. Belle zog nach Mads Tod zusammen mit ihren beiden Töchtern in die Kleinstadt La Porte. Dort kaufte sie von der Lebensversicherung ihres verstorbenen Mannes, die stattliche 8500 Dollar betrug, eine Farm am Stadtrand. Sie lernte den aus Norwegen stammenden Schweinezüchter Peter Gunness kennen, den Belle am 1. April 1902 ehelichte. Doch bereits im Dezember verstarb dieser, als ausgerechnet eine Wurstmaschine vom Regal auf ihn fiel und ihm den Schädel spaltete. Kurz danach wurde Belle die Lebensversicherung von Peter in Höhe von 3000 Dollar ausgezahlt. Seine ältere Tochter Jeannie Olsen beschuldigte jedoch Belle, die ein Kind erwartete, dass diese Peter ums Eck gebracht hatte. Anno 1906 verschwand die 16 Jahre alte Jeannie Olsen plötzlich aus La Porte, angeblich um eine Schule in Kalifornien zu besuchen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. 1903 brachte Belle ihren Sohn Philip zur Welt, die immer wieder Landstreicher zum Bewirtschaften ihrer Farm beschäftigte, die dann urplötzlich spurlos verschwanden. Belle gab nun Heiratsannoncen auf, in denen sie sich als ansehnliche Witwe mit großer Farm beschrieb, die einen gut situierten Gentleman suchte. Reihenweise reisten die Junggesellen mit gefüllten Brieftaschen zu Belle. Als diese Geld auf Belles Konto eingezahlt hatten, waren diese plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Seit 1906 arbeitete der Farmarbeiter Ray Lamphere bei Belle, der unsterblich in Belle verliebt war, bis diese ihn aufgrund seiner Eifersuchtsanfälle wegen den Heiratsanzeigen von der Farm warf. Belle erzählte darauf dem Sheriff von La Porte, dass sie um ihr Leben fürchtete, da sie Ray umbringen wollte. Diese Bedenken teilte sie am 28. April 1908 auch dem Anwalt M. E. Leliter mit, den sie in seinem Anwaltsbüro aufgesucht hatte, um ihr Testament aus Angst, dass Ray sie ermorden würde, zu machen. Noch in derselben Nacht brannte ihre Farm nieder. Zuvor hatte Belle bei einem Gemischtwarenhändler Kanister mit Benzin gekauft. In den Trümmern unter dem Piano fanden die Ermittler die kopflose Leiche einer Frau, die sich an die Überreste ihrer drei Kinder klammerte. Außerdem wurden im Schweinestall die sterblichen Überreste von Jeannie Olsen und anderen Kindern sowie zahlreichen Männern gefunden. Ray wurde daraufhin verhaftet, der aussagte, dass Belle ihren eigenen Tod nur vorgetäuscht hatte. Belle hatte laut Ray am Vorabend eine Frau angesprochen, die sie in eine Bar mitgenommen und anschließend getötet hatte. Er hatte Belle zum Bahnhof nach Stillwell gefahren, nachdem diese die Farm in Brand gesteckt hatte. Doch der Gerichtsmediziner bestätigte, dass die kopflose Leiche Belle war, obwohl diese Tage vor dem Brand mit Strychnin vergiftet worden war. Ray wurde im November 1908 wegen Mordes an Belles Gunness und Brandstiftung angeklagt. Schnell wurde die Anklage wegen Mordes fallen gelassen, da es nicht ausreichend Beweise gab. Ray erhielt wegen Brandstiftung eine Haftstrafe von 2 Jahren. Immer wieder gab es Zweifel, dass Belle tatsächlich tot war. Denn im Jahr 1931 wurde eine Frau namens Esther Carlson in Los Angeles angeklagt, die den gebürtigen Norweger August Lindström vergiftet haben soll, um so an dessen Vermögen zu gelangen. Das Vernehmungsfoto von Esther Carlson wies eine verblüffende Ähnlichkeit mit Belle Gunness auf. Doch der Kleinstadt La Porte fehlten die finanziellen Mittel, um ihren Sheriff nach Los Angeles zu schicken, damit dieser Esther als Belle identifizieren konnte. Da Esther Carlson noch vor Prozessbeginn an Tuberkulose verstarb, wurden die Nachforschungen wegen falscher Identität eingestellt. Jahrzehnte strichen ins Land, bis 2008 eine DNA-Analyse endgültig klären sollte, ob die kopflose Leiche tatsächlich Belle Gunness war. Ein Brief an den Junggesellen Andrew Hegelien, den Belle am 13. Januar 1907 an diesen nach South Dakota geschickt hatte, sollte die Frage klären. Dieser war übrigens mit 2900 Dollar im Gepäck kurz danach zu Belle gereist, wo er nachdem Belle das Geld auf ihr Konto eingezahlt hatte, dieser spurlos verschwand. Später wurde er mit gespaltenem Schädel verscharrt in Belles Schweinestall gefunden. Doch der Speichel von dem Briefumschlag reichte nicht aus, ob die kopflose Frau Belle Gunness war. Zum 100. Jahrestag zum Feuer auf der Farm von Belle Gunness wurden auf dem Friedhof in La Porte Gedenksteine für die Opfer aufgestellt, die Belle Gunness getötet hatte. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von der norwegischen Stadt Hammerfest, dem Heimatland von Belle Gunness. 🙂


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