Der größte Serienmörder der deutschen Kriminalgeschichte

Isabella Mueller Wien @isabella_muenchen

Als der größte Serienmörder in der deutschen Kriminalgeschichte verewigte sich der damals 35 Jahre alte Hilfsarbeiter Bruno Lüdke, der 1943 in langen Polizeiverhören 84 Morde gestand. Erst Jahrzehnte später stellte sich heraus, dass alle Geständnisse frei erfunden waren und Bruno Lüdke ein Opfer der Nationalsozialisten war. Aber der Reihe nach. Bruno Lüdke erblickte am 3. April 1908 als vierter Sohn des Wäschereibesitzers Otto Lüdke in Berlin-Köpenick das Licht der Welt. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und war nach einem Sturz in seiner frühen Kindheit geistig behindert. Nach der Hilfsschule war er als Kutscher tätig. Wenn das Geld zum Leben nicht reichte, dann beging Bruno kleinere Diebstähle, weshalb er polizeibekannt war. Doch aufgrund seiner geistigen Behinderung, galt er als unzurechnungsfähig und entging so einer Verurteilung. Am 22. Mai 1940 wurde Bruno Lüdke zwangssterilisiert, da das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses dieses vorsah. Als am 29. Januar 1943 spielende Kinder eine Frauenleiche im Stadtwald von Köpenick fanden, geriet Bruno Lüdke schnell unter dringendem Tatverdacht. Bei der Frauenleiche, die nackt und mit Hämatomen und Kratzern übersät war, handelte es sich um die 51 Jahre alte Witwe Frieda Rösner. Der aufstrebende Kriminalkommissar Heinrich Franz schoss sich schnell auf den dummen Trottel Bruno Lüdke, wie er von allen genannt wurde, ein. In langen Gesprächen und durch Suggestivfragen gestand dieser seit 1924 84 Morde begangen zu haben. Zwar zweifelten viele Polizeikollegen an Bruno Lüdkes Schuld, doch der Reichskriminaldirektor Arthur Nebe ließ keinen Zweifel daran, dass Heinrich Franz einen Serienmörder gefasst hatte. Zu einem Gerichtsverfahren kam es aber nicht, vermutlich um eine Blamage zu vermeiden, da Bruno Lüdke nachweislich viele der Morde nicht begangen haben konnte. Stattdessen wurde der 35 Jahre alte Bruno Lüdke, dem am Ende 53 Morde und 3 Mordversuche zur Last gelegt wurden, auf Befehl von Heinrich Himmler in dessen Kriminalmedizinisches Zentralinstitut der Sicherheitspolizei in Wien gebracht, wo er als menschliches Versuchskaninchen benutzt wurde, bis dieser bei einem der grausamen Experimente am 8. April 1944 verstarb. Bereits am 15. Januar war ein Abguss seines Kopfes gemacht worden, der noch heute im Department für Gerichtliche Medizin in Wien aufbewahrt wird. Jahrzehnte strichen ins Land, bis sich herausstellte, dass Bruno Lüdke ein Bauernopfer des NS-Regimes war, der wohl nie einen Menschen getötet hatte. Bis heute sorgt der größte Serienmörder in der Kriminalgeschichte Deutschlands für zahlreichen Film- und Lesestoff, der am Ende ein geistig behinderter Mann war, der durch geschickte Fragestellung eines ambitionierten Kriminalkommissars, der hoch hinaus wollte, so manipuliert wurde, dass er alle ihm zur Last gelegten Morde gestanden hatte und zum Schluss an dem an ihm durchgeführten unmenschlichen Experimenten verstarb. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Österreichs Hauptstadt Wien 🙂


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