Die Stimme im Kopf

Ein bestialischer Doppelmord an einem unschuldigen Rentnerehepaar ereignete sich am 19. Mai 2015. An jenem schönen Frühlingstag wurde der 75 Jahre alte ehemalige Bezirksrat Gerhard Hintermeier und dessen 74 Jahre Ehefrau Erna in ihrem Einfamilienhaus in der Böckingstraße im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt ermordet. Zwei Tage später, am 21. Mai 2015, fand ihr 54 Jahre alter Sohn die Leichen seiner Eltern im Garten. Sofort rief dieser die Polizei. Die Obduktion ergab, dass beide mit massiver Gewalt getötet worden waren. Der 74 Jahre alten Erna war so brutal ins Gesicht geschlagen worden, dass deren Joch- und Nasenbein sowie ihre Zahnprothese gebrochen war. Außerdem wiesen beide Leichen zahlreiche Schnittverletzungen durch ein langes Messer im Hals- und Schulterbereich auf, das neben der Leiche von Erna gefunden wurde. Ernas Mann Gerhard war zudem angeschossen worden. Doch am merkwürdigsten war, dass der Mörder auf Ernas Leiche von den Schultern bis zu ihren Beinen das Wort „TANTAL“ mit brauner Holzlasur geschrieben hatte, weshalb der Mörder in den Medien den Namen „Tantal-Mörder“ erhielt. Was hatte das zu bedeuten, geschah der Mord aus einem okkulten Motiv? In der griechischen Mythologie ist Tantalos der Stammvater der Tantaliden. Tantalos zog durch seine Blasphemie den Zorn der Götter auf sich, die einen Fluch über seine Familie legten, so dass diese über 5 Generationen hinweg von Morden innerhalb der eignen Familie beherrscht wurden. Tantalos selbst wurde wegen seines Frevels gegen die Götter in den Hades geworfen, wo er ewige Qualen, die sogenannten „Tantalosqualen“ erlitt. Schon bald kamen die Ermittler dem grausamen Doppelmörder anhand der gefundenen DNA am Tatort und einem Foto von einer Überwachungskamera auf die Schliche. Da der Mörder mit der gestohlenen Bankomatkarte von Erna in Raasdorf Geld abgehoben hatte. Bei dem Täter handelte es sich um den bereits polizeibekannten Polen Dariusz Pawel K., der mehrfach wegen Einbruchs- und Gewaltdelikten im Gefängnis saß. Der glatzköpfige Pole, der ein Faible für die griechische Mythologie hatte, war bereits im Alter von 12 Jahren Mitglied in einer Jugendbande, die zahlreiche Raubüberfälle beging, bevor er seine eigne Bande gründete. Er konsumierte nicht nur Drogen, sondern dealte auch damit. Schon nach der 7. Klasse hatte er die Schule geschmissen und auch eine Lehre brach er früh ab. Dariusz liebte es durch Nordeuropa zu reisen. Einige Zeit lebte er mit eigener Wohnung und Gelegenheitsjobs in Großbritannien. Danach schlug er sich mit Einbrüchen durchs Leben und quartierte sich in fremde Häuser für einige Zeit ein. Anno 2011 und 2012 war er erstmals in Österreich. Er reiste über Wien in den Westen, wo er in Salzburg, Bischofshofen, Granz und Arnoldstein Einbrüche verübte. Im April 2012 überfiel er gemeinsam mit einer Bekannten aus dem Rotlichtmilieu einen Ladenbesitzer in Salzburg. Als dieser sie auf der Flucht verfolgte, zog Dariusz sein „Rambo-Messer“ aus dem Rucksack und stach damit auf den Mann ein, der die Messerattacke überlebte. Am 8. Juni 2015 klickten für Dariusz am Düsseldorfer Hauptbahnhof die Handschellen, nachdem das Bundeskriminalamt einen internationalen Haftbefehl erlassen hatte. Nach zwei Wochen wurde er nach Österreich ausgeliefert. Im Verhör gestand Dariusz, dass ihm eine „innere Stimme befohlen hatte“, das Ehepaar zu töten. Dariusz hatte vor dem Doppelmord an den Pensionisten zwei Tage im Gebüsch verbracht und das Haus ausgespäht. Er war mit dem Fahrrad von Tschechien nach Wien gefahren. Ihn plagte nicht nur der Hunger, sondern er wollte sich auch waschen. Zuerst hatte er von der Veranda des Hauses Polster genommen, die er zum Schlafen benutzte. Als es ruhig im Haus war, hatte er den Gartenschuppen aufgebrochen. Doch dies hatte der 75 Jahre alte Pensionist gehört, der plötzlich vor Dariusz stand, weshalb dieser ihn anschoss und mit seinem Messer auf ihn einstach. Danach tötete er dessen Ehefrau Erna. Nach der Tat machte er es sich im Haus bequem, wusch seine Wäsche, kochte sich Essen und bediente sich an deren Kleidung, bevor er mit deren Schmuck und Ernas Bankomatkarte mit deren Auto davon fuhr. Er hob in Niederösterreich Geld ab, ehe er mit dem Zug nach Znaim und dann nach Deutschland fuhr. Dariusz gab auch den Überfall und Mordversuch an dem Salzburger Ladenbesitzer sowie den Mord an dem 79 Jahre alten Bo Georg E. am 22. April 2015 in Göteborg zu. Er war in dessen Haus eingebrochen, da er dachte, dass dort niemand mehr wohnte. Als er von dem 79-Jährigen überrascht wurde, stach er mit seinem Messer so lange in dessen Hals, bis dieser tot war. Dann schrieb er mit dessen Blut auf dessen toten Körper das Wort „Tantal“. Ein Gutachter diagnostizierte bei Dariusz eine unbehandelte paranoide Schizophrenie, weshalb er nach seiner Festnahme in die Sonderanstalt in Göllersdorf untergebracht und behandelt wurde. Aus diesem Grund war Dariusz nicht Schuldfähigkeit, weshalb er nicht wegen Mordes vor Gericht stand. Dariusz wurde in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen, wo er bis heute untergebracht sein soll. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von den Blumengärten Hirschstetten im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt, wo das Rentnerehepaar von Dariusz brutal ermordet worden war. 🙂

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