Die Vampirin von Barcelona

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Die katalanische Hauptstadt Barcelona an der nordöstlichen Mittelmeerküste ist eine Weltstadt, die schon früher Menschen aus aller Welt faszinierte und in der auch die junge Enriqueta Martí ihr Glück finden wollte. Im Jahr 1868 wanderte das junge Mädchen, das in der katalanischen Provinz geboren wurde, nach Barcelona aus. Sie hatte große Träume und noch höhere Ziele als sie in die Metropole Barcelona zog, wo sie tatsächlich anders als erwartet, später Stadtgeschichte schrieb. Zunächst arbeitete sie als Dienstmädchen, das nicht mit ihren Reizen gegeizt haben soll. Dabei boten ihr wohlhabende Männer Geld für sexuelle Dienstleistungen an. Das schnell verdiente Geld, ließ sie in die Prostitution abrutschen. Zwar heiratete sie 1895 den Maler Juan Pujaló, doch die kinderlose Ehe scheiterte an Enriquetas außerehelicher Affären mit anderen Männern. Sie strebte nach Ansehen und Ruhm und war zudem überzeugt davon, dass sie übernatürliche Heilkräfte besaß. Diese bot sie als Hexenheilerin an und verkaufte für teuer Geld Tinkturen und Salben, die gegen Tuberkulose und andere Krankheiten helfen sowie als Anti-Aging-Wundermittel den Alterungsprozess aufhalten sollten. Für die Herstellung ihrer Wundermittel nutzte sie Kinderblut sowie deren Knochen. Diese bekam sie durch ihr Bordell, das sie 1909 eröffnete, das vorwiegend von Kunden aus der High Society Barcelonas besucht wurde. Denn Enriqueta erfüllte diesen gegen entsprechende Bezahlung gewisse Sonderwünsche. Darum entführte sie Kinder aus den Armenvierteln, die sie zwang bei ihr im Bordell zu arbeiten. Zwar wurde sie 1909 während der Tragischen Woche, einem Aufstand der Arbeiterklasse, wegen dem Verdacht auf Kinderprostitution verhaftet, wurde jedoch aus Mangeln an Beweisen wieder freigelassen, was auch auf ihre guten Kontakte in Barcelonas Oberschicht zurückzuführen war. So konnte sie weitere drei Jahre ihr Unwesen treiben und Kinder entführen. Erst am 27. Februar 1912 wurde sie in ihrer Wohnung verhaftet, da ein Nachbar an ihrem Küchenfenster ein fünfjähriges Mädchen namens Teresita, das als vermisst galt, gesehen hatte. Neben Teresita, der sie die langen Haare abgeschnitten hatte, wurde in ihrer Wohnung auch ihre Nichte Angelita sowie Knochen von unzähligen Kindern, Flaschen voller Kinderblut und anderen Inhalten gefunden. Auch eine Liste mit zahlreichen Namen aus der High Society wurde sicher gestellt. Enriqueta wurde festgenommen und wartete im Gefängnis Reina Amália auf ihren Prozess. Während dieser Zeit versuchte sie sich umzubringen, in dem sie sich ihre Pulsadern mit einem Holzmesser schnitt. Aber ihr Selbstmordversuch scheiterte. Währenddessen fieberte die Öffentlichkeit der Gerichtsverhandlung entgegen. Die Bevölkerung forderte ihre Hinrichtung und war gespannt auf die Namen der pädophilen Oberschicht. Doch dazu kam es nicht mehr, denn Enriqueta wurde vor ihrem Prozess am 13. Mai 1919 von ihren Mitgefangenen nach 15 Monaten Gefängnis gelyncht und heimlich in einem Massengrab beigesetzt. Es wurde gemunkelt, dass es sich um einen Auftragsmord gehandelt haben soll, um Enriqueta für immer zum Schweigen zu bringen. Denn seltsamer Weise war auch die Liste mit den Namen der hochrangigen Ärzte, Politiker und Geschäftsleute, die man in ihrer Wohnung gefunden hatte, spurlos verschwunden. Die offizielle Todesursache lautete Gebärmutterkrebs. Enriqueta ging als die Vampirin in Barcelonas Geschichte ein, die bis heute Stoff für Bücher und Filme bietet. Inwieweit die schwarze Legende der skrupellosen Entführerin stimmt, wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Fakt ist, dass auch heute noch der Kinderhandel boomt, um pädophile Phantasien zu befriedigen. In diesem Sinne make the world a better place. 🙂

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