Einer der schönsten Ausblicke auf Heidelberg, die romantische Stadt am Neckar, bietet der 440 Meter hohe Heiligenberg. Um diesen Gipfel des Bergmassivs ranken sich zahlreiche Sagen wie die des verborgenen Schatzes unter dem Berg. Einst befand sich auf dem Heiligenberg ein Benediktinerkloster, deren Mönche aus Angst vor Räubern ihre Schätze tief unter dem Berg vergruben. Schon bald wurde das Kloster von Räubern, die von dem Reichtum des Ordens gehört hatten, überfallen. Bevor sie alle Bewohner töteten, folterten sie diese, um zu erfahren, wo genau die Reichtümer vergraben wurden, aber kein einziger Mönch gab ihnen eine Auskunft. Nachdem sie alle getötet hatten, fingen sie an unter dem Berg zu graben. Doch nach mehreren erfolglosen Versuchen gaben sie auf und rückten unverrichteter Dinge wieder ab. Seitdem spukt auf dem Heiligenberg ein seltsamer Geist. Dieser versucht immer wieder Menschen mit dem Schatz, der sich tief unter dem Berg befindet, zu locken. So erschien er einer armen Frau ein vornehmer Mann auf dem Berg, der ihr versprach, wenn sie ihm eine Schlüsselblume vom Feld bringen würde, zeige er ihr, wo der Schatz vergraben sei. Die Frau glaubte dem Mann und brachte ihm die Blume. Daraufhin zeigte er ihr einen unterirdischen Gang und erzählte ihr, dass sie alles nehmen dürfe, was ihr Herz auch von den Schätzen begehre, aber sie dürfte das Beste dabei nicht vergessen. Doch plötzlich als sie immer weiter in den unterirdischen Gang liefen, ereilte die Frau eine schreckliche Angst, die Blume zurücklassend rannte sie ins Freie. Nach einem tiefen Atemzug konnte sie den Eingang zum unterirdischen Gang nicht mehr finden. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Da erkannte sie, dass das Beste die Schlüsselblume gewesen war, die sich in einen Schlüssel verwandelt und so den Eingang zu allen Schätzen geöffnet hätte. Doch die junge Frau war nicht die einzige, die nach dem Schatz begehrte, auch österreichische Soldaten versuchten ihr Glück. Sie wollten mithilfe eines Zauberbüchleins den Schatz bergen. Aber kein Zauberspruch half. Vielleicht lag es an der schwarzen Katze, die die ganze Zeit um sie herum schlich. Auch Bauersleute wollten den Schatz finden und schlichen sich nachts auf den Berg. Sie gruben tief in die Erde und wurden dabei immer wieder von fremden Männern gestört, die sie fragten, was sie dort machten. Doch keiner der Bauersleute antwortete ihnen und so verschwanden die Männer wieder. Tatsächlich konnten sie eine Kiste voller Gold aus dem Boden graben, die sie schleunigst auf ihren Wagen luden. Just in diesem Moment kam ein Mann auf einem dreifüßigen Geißbock angeritten, der zu dem Bauern auf seinem Gaul sagte, dass er ihn gleich holen würde. Die Bauern lachten und entgegneten spöttisch, dass er bestimmt gleich bei ihm sein würde. Kaum wurde dies ausgesprochen, versank die Kiste wie von Zauberhand vom Wagen in die Erde. Panisch vor Angst flüchteten die Bauern mit ihrem Fuhrwerk vom Berg auf ihren Hof und rissen dabei ihren Torbogen weg, den sie nie wieder aufgebaut bekamen. Denn immer wenn sie ihn aufgebaut hatten, brach dieser wieder zusammen. Bis heute gelang es keinem Menschen den Schatz unter dem Berg zu finden und geschweige denn ihn zu behalten. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos vom mystischen Heiligenberg bei Heidelberg, der schon von den Kelten besiedelt wurde und heute nicht nur ein Naherholungsgebiet vom bunten Treiben der Stadt bietet, sondern auf den jeder auch auf den Spuren der Vergangenheit wandeln kann. 🙂

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