Wenn aus Liebe Mord wird

Isabella Müller Wien Stephansdom @isabella_muenchen

Manchmal passiert es, dass aus Liebe Hass oder noch viel schlimmer Mord wird. Dies wurde im Fall des 22 Jahre alten Zimmer Franz Stockreiter Realität. Dieser hatte die Trennung von seiner großen Liebe Leopoldine R. einfach nicht verkraftet. Wochenlang hatte er Leopoldine nach der Trennung aufgelauert und diese mit einem Messer bedroht. Daraufhin zeigte diese Franz an, der im April 1974 für wenige Stunden in Untersuchungshaft kam. Nach seiner Entlassung hatte Franz nur ein Ziel, er wollte Leopoldine ermorden. Darum versteckte er sich am 12. April 1974 in der Scheune ihrer Eltern in Weissenbach an der Triesting in Niederösterreich. Als anstatt Leopoldine deren Mutter dort überraschend erschien, erschlug er diese mit einem Holzprügel. Leopoldines Mutter hatte zuvor noch um Hilfe gerufen. Diese Hilferufe hatte Leopoldine gehört, die zur Scheune geeilt war, wo sie das gleiche Schicksal wie ihre Mutter ereilte. Franz hatte auch Leopoldine erschlagen. Anschließend flüchtete Franz zu Fuß, wurde jedoch bei der Gemeinde Heiligenkreuz von der Polizei festgenommen. Für den Doppelmord erhielt Franz Stockreiter im Juni 1975 am Landesgericht Wiener Neustadt eine lebenslange Haftstrafe. Er wurde in die Justizvollzugsanstalt Stein eingeliefert. Aufgrund seiner immer stärker werdenden Wahnvorstellungen wurde er 1988 in die Vollzugsanstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher in Göllersdorf verlegt. Dort kam er in Therapie und bekam sogar von 1988 bis 1995 insgesamt 194 Freigänge genehmigt, die ihn auf seine mögliche Haftentlassung vorbereiten sollten. Franz arbeitete in Göllersdorf als eine Art Hausmeister, der im März 1995 zufällig einige Gefängnisakten von ihm im Altpapier fand, die eine scheinbar negative Prognose enthielten. Franz glaubte, nicht mehr aus der Haft entlassen zu werden, was zu einer heftigen Kurzschlussreaktion führte. Franz schloss sich mit einer Kettensäge und einem Benzinkanister bewaffnet im Müllraum ein. Er forderte, mit dem für seine Entlassung zuständigen Richter zu sprechen. Doch seine Therapeutin Veronika Kreuzinger-Hitz schaffte es Franz zu beruhigen und zum Aufgeben zu überreden. Doch nur 2 Wochen später am 4. April 1995 brannten bei Franz während einer therapeutischen Sitzung mit Veronika die Sicherungen durch. Als Veronika Franz mitgeteilt hatte, dass sie die Sondervollzugsanstalt Göllerdorf aufgrund einer Weiterbildung in wenigen Wochen verlassen werde, sah Franz Rot. Er griff zu einem Cuttermesser, das er im Müll gefunden hatte und tötete damit Veronika. Im Dezember 1995 wurde Franz Stockreiter, der kurz vor seiner Entlassung gestanden hatte, vom Landesgericht Korneuburg erneut zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Mord an der Psychotherapeutin führte zu einer veränderten Schwerpunktsetzung im Umgang mit gefährlichen Tätern in der Justizanstalt Göllersdorf. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Österreichs Hauptstadt Wien. 🙂


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