Die traumhafte Sisi-Kapelle am Himmel in Wien

Isabella Müller Wien Sisi @isabella_muenchen

Meine Autofahrt durch Wiens 19. Gemeindebezirk führte mich zur Sisi-Kapelle, die sich auf dem Pfaffenberg “am Himmel” befindet. Ich parkte mein Auto am Straßenrand und machte mich zu Fuß auf die Kapelle im Wienerwald zu erkunden. Die Sisi-Kapelle war Wiens erstes neugotisches Bauwerk und wurde in den Jahren 1854 bis 1856 durch den Stadtbaumeister Josef Kastan anlässlich der Hochzeit des Kaiserpaares Elisabeth und Franz Josepeh I. am 24. April 1854 errichtet. Der Auftraggeber war der Baron Johann Carl Freiherr von Sothen und der Architekt dieses neugotischen Juwels war Johann A. Garben. Die Sisi-Kapelle sollte nicht nur als Erinnerung an die Vermählung des Kaiserpaares, sondern später auch als Grabstätte des Auftraggebers und seiner Gemahlin fungieren. Am 31. Juli 1856 wurde die Kapelle, die ursprünglich Elisabeth-Kapelle hieß, aber im Volksmund nur Sisi, den Kosenamen der Kaiserin Elisabeth trug, geweiht. Jahrelang war die Sisi-Kapelle, die einst von einer prächtigen englischen Gartenlandschaft umgeben war, ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener Bevölkerung. Nach dem gewaltsamen Tod des Freiherr von Sothen 1881 wurde dieser wie auch später seine Frau 1903 in der Kapelle beigesetzt. Die Sisi-Kapelle wurde dem Nonnenkloster “Zum Armen Kinde Jesu” vermacht, die die Betreuung der Kapelle ab 1911 übernahm. Im Jahr 1927 wurde die Kapelle aufwändig renoviert, erlitt aber während des Zweiten Weltkrieges erhebliche Schäden. Ihr Zustand verschlechterte sich in den darauffolgenden Jahren durch Vandalismus immer mehr. Der Abriss drohte, konnte aber durch einen Bescheid des Bundesdenkmalamtes 1975 abgewendet werden. Jedoch fehlte das Geld für die dringend benötigte Renovierung der Kapelle. Die Rettung nahte 2002 als der gemeinnützige Verein “Kuratorium Wald” das Gebäude und das Grundstück erwarb. Nach Erarbeitung eines 1,1 Millionen Euro schweren Finanzierungskonzeptes und vielen Spenden von Firmen und privaten Spenden erfolgte am 14. April 2004 der Spatenstich zur Erneuerung der Kapelle. In der neugebauten Gruft an der Südseite der Kapelle wurde das Ehepaar Sothen erneut beigesetzt. In den Jahren 2004 bis 2005 konnte die Kapelle vollständig renoviert werden. Sie erhielt ein transparentes Glasdach mit Blick in den Himmel, modernste audiovisuelle Technik und ein LED-Lichtsystem. Am 8. Juli 2006 war es dann endlich soweit und die Sisi-Kapelle wurde in ihrer neuen Konzeption mit der Auftragskomposition “Kryptomnesie” von O.M. Zykan in der Lichtinszenierung von Hans Hoffer feierlich eröffnet. Schon von Weitem erblickte ich durch die hohen Eichen die Sisi-Kapelle, die idyllisch auf einer Anhöhe im Wienerwald, einem Ort an dem die Natur auf die Kunst trifft, liegt. Dieser “Kreuzweg der Natur” wird eindrucksvoll im Innenraum auf einer Wand, in der 14 Flachbildschirme integriert sind, gezeigt. Die Sisi-Kapelle mit ihrer Multisoundanlage für die Innen- und Außenbeschallung, den 14 Flatscreens, LED-Scheinwerfern und dem Breitband-Internetanschluss ist ein idealer Ort für Feste und andere kulturelle oder besondere Anlässe. Ich war von dieser Kapelle mit Glasdach und der wunderschönen Naturkulisse verzaubert. Für mich war das die perfekte Hochzeitskapelle, in der die Prinzessin ihren Prinzen heiratet und anschließend eine himmlische Hochzeitssause im nahegelegenen Café Restaurant Oktagon am Himmel feiert. Die Sisi-Kapelle vereint auf wundersame Weise Kultur, Natur und Kunst und eignet sich dank ihrer komplexen medialen Ausstattung für viele Ereignisse verschiedenster Form und unterschiedlichsten Inhalts. Ich genoss die Schönheit der Kapelle und tankte reichlich Energie in der reinen Luft des Wienerwalds. Übrigens ist das Antlitz der Kaiserin Sisi auf der historischen Glocke der Kapelle verewigt. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos des ersten neugotischen Bauwerks Wien, der Sisi-Kapelle am Himmel. 🙂

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