Die Killer-Oma

Isabella Mueller @isabella_muenchen St Petersburg Russland

Wenn man an eine Serienmörderin denkt, kommt einem vermutlich nicht gleich eine alte Oma in den Sinn. Doch tatsächlich soll eine russische Rentnerin aus St. Petersburg im Zeitraum von 1995 bis 2015 elf Menschen getötet und enthauptet haben. Bei der alten Dame handelt es sich um die 68 Jahre alte Tamara Samsonova, einer gebildeten Frau mit einem Abschluss von der Moskauer Staatlichen Linguistischen Universität, die in einem Reisebüro und einem Hotel gearbeitet hatte. Das Vorbild von Samsonova war der Serienmörder Andrei Chikatilo, besser bekannt als der „Ripper von Rostow“, der 52 Menschen getötet und zerstückelt hatte. Dafür wurde er 1994 hingerichtet. Da Samsonova ihre Opfer ebenfalls zerstückelte, erhielt sie in Anlehnung an Chikatilo den Beinamen „Granny Ripper“. Der Modus Operandi der russischen Killer-Oma war, dass sie ihren Opfern eine Überdosis Schlaftabletten verabreichte, bevor sie diese mit einer Eisensäge bei lebendigem Leib zerstückelte. Sie hackte ihre Hände, Arme und Beine ab und köpfte diese anschließend. Oftmals entfernte sie die Lunge ihrer Opfer, um diese zu verspeisen. Anschließend verpackte sie die Leichenteile in Plastiktüten, die sie in St. Petersburg entsorgte. Ihre abscheulichen Verbrechen hielt die Rentnerin in ihrem Tagebuch in Russisch, Deutsch und Englisch fest. Darin fand die Polizei auch ein Geständnis von Samsonova über den Mord an ihren Untermieter Volodya. Diesen hatte sie in ihrem Badezimmer mit einem Messer in Stücke geschnitten und danach seine Körperteile in Plastiktüten verpackt, die sie im Fruzensky-Bezirk verteilte. Insgesamt gestand sie in ihrem Tagebuch elf Morde begangen zu haben. Auf die Schliche kam ihr die Polizei als die enthauptete Leiche mit abgetrennten Gliedmaßen der 79 Jahre alten Walentina Nikolajewna Ulanova eingewickelt in einem Badezimmervorhang am 26. Juli 2016 unweit eines Teiches im Haus Nummer 10 in der Dimitrov Straße gefunden wurde. Diese hatte seit geraumer Zeit bei Samsonova in der Dimitrov Straße Nr. 4 gewohnt, weshalb die Polizei diese befragte. Als die Polizei die Wohnung von Samsonova betrat und sich dort umsah, entdeckten sie Blutspuren sowie einen abgerissen Badevorhang im Badezimmer, woraufhin Samsonova verhaftet wurde. Samsonova hatte bei einem Apotheker in Puschkin das verschreibungspflichtige Medikament Phenazepam erworben. Dieses mischte sie Ulanova in das Essen. Als diese auf dem Küchenboden lag, fing sie an ihren Körper zu zerstückeln. Anschließend packte sie die Körperteile in schwarze Plastiktüten. Doch beim Entsorgen der Leichenteile wurde Samsonova von einer Kamera gefilmt. Wenige Tage nach ihrer Verhaftung wurde Samsonova am 29. Juli 2015 vor das Bezirksgericht in Frunze in St. Petersburg gebracht. Samsonova stand fortan auch in Verdacht ihren Ehemann Alexei Samsonova ums Eck gebracht zu haben, den sie 2005 als vermisst gemeldet hat und von dem bis heute jede Spur fehlt. Tamara Samsonova wurde psychiatrisch untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass sie eine Gefahr für sich selbst und andere darstellt. Zum Abschluss der Untersuchung wurde sie in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Nach deren Gutachten kam sie im Dezember zur psychiatrischen Behandlung in ein Spezialkrankenhaus in Kasan. Bis heute befindet sich Tamara Samsonova, die an Schizophrenie leidet, in einer staatlichen psychiatrischen Einrichtung. Damit endete die Geschichte der Oma-Killerin von St. Petersburg. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von St. Petersburg, wo Tamara Samsonova ihre Morde verübte.


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