Das Geschenk der Donaunixe

Die letzte große Flussauen-Landschaft Mitteleuropas befindet sich im 1996 gegründeten 9.600 Hektar großen Nationalpark Donau-Auen zwischen den europäischen Metropolen Wien und Bratislava. Das Nationalpark-Zentrum, der erste Ausgangspunkt für Nationalparkgäste, befindet sich im Schloss Orth, dessen wunderschöne Schlossinsel, Einblicke in die Lebensräume, Tiere und Pflanzen der Region gibt. Die Lebensader dieses Nationalparks ist die 36 Kilometer frei fließende Donau, um die die Sage vom Geschenk der Donaunixe rankt. Einst lebte ein Fischerehepaar mit seinen zwei Kindern, einem Jungen und einem Mädchen, auf einer kleinen Insel am Rand des Donauufers. Eines Tages als das Mädchen am Donauufer wieder die Fischernetze flickte, ließ sie ihren Bruder für einen kurzen Augenblick aus den Augen, der plötzlich wie vom Erdboden verschwunden war. Verzweifelt rief sie nach ihm und war überglücklich als sie ihn kurze Zeit später, pitschnass in ihre Arme schließen konnte. Der Bruder erzählte ihr, dass er einen Fisch fangen wollte, dabei ausgerutscht war und in die Donau fiel. Eine starke Strömung zog ihn tief ins Wasser. In diesem Moment stieg eine Nixe aus der Donau, die ihn packte und in ihren Armen sicher ans rettende Ufer brachte. Danach gab sie ihm eine silberne Schale und Seerosen. Die Schale und die Seerosen hütete der Junge aus dem inzwischen ein stattlicher Mann geworden war wie ein Schatz. Er selbst war in die Fußstapfen seines Vaters getreten und Fischer geworden. Mittlerweile hatte er Haus und Hof, in dem er mit seiner Frau und ihren gemeinsamen vier Kindern glücklich lebte. Doch eines Tages stieg das Donauhochwasser so hoch, dass sein ganzes Haus und der Hof geflutet wurden. Er stand auf einmal vor dem Nichts, da die Fluten alles vernichtet hatten, was er sich aufgebaut hatte. Einzig die Schale und die Seerosen waren wie durch ein Wunder unversehrt. Voller Zorn sprach er zu der Donau und just in diesem Moment tauchte die Donaunixe auf, die ihn aufforderte auf den Boden zu sehen. Dort sah er hellen Donausand, als er aber genauer hinschaute, erkannte er, dass er auf reinem Goldsand stand. Er nahm die silberne Schale und füllte diese mit dem Gold, von dem er sein Haus und den Hof wieder aufbauen konnte, auf dem er glücklich bis an sein Lebensende lebte ohne jemals das Geschenk der Donaunixe zu vergessen. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von der Schlossinsel mit ihrem einzigartigen Auerlebnis im Nationalpark-Zentrum im Schloss Orth. 🙂

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