Der Würger von Regensburg

Isabella Mueller @isabella_muenchen Regensburg

Ein wahrer Teufel im Schafspelz war Horst David, der als Würger von Regensburg in Deutschlands Kriminalgeschichte einging. Horst David war ein unauffälliger Mann, der als Maler arbeitete, verheiratet war, zwei Söhne hatte und im kleinen Dorf Hainsacker bei Regensburg lebte. Dieser Mann, der ein fast schon spießbürgerliches Leben führte, entpuppte sich als siebenfacher Frauenmörder. Horst David galt als netter Nachbar, einzig seine Ausflüge ins Rotlichtmilieu, wo er sein sauer verdientes Geld verprasste, passten nicht so ganz zum Biedermannimage. Daran scheiterte letztlich auch seine unglückliche Ehe. Horst David wurde 1938 in Breslau als uneheliches Kind geboren, sein Vater war unbekannt. Mit fünf Jahren kam er ins Kinderheim, da er auf einem Bahnsteig in Hof ganz allein mit einem Namensschild um seinen Hals gefunden wurde. Es war 1944 mitten im Zweiten Weltkrieg, deshalb nahm man an, dass der Junge auf der Flucht zurückgelassen wurde. Mit neun Jahren konnte seine Mutter vom Kinderheim ausfindig gemacht werden. Doch diese wollte keinen engen Kontakt zu ihrem Sohn und holte ihn auch nicht zu sich. Seinen ersten Mord beging er 1975 in München. Sein Opfer war die 24-jährige Prostituierte Waltraud Frank, die er am 22. August in ihrer Schwabinger Wohnung besuchte. Nachdem Sex kam es zum Streit, da sie mehr Geld für ihre Liebesdienste von ihm forderte. Als sie anfing zu schreien, drückte er ihr solange die Kehle zu bis sie tot war. Danach nahm er ihre Einnahmen mit, kehrte er in sein Hotelzimmer zurück, duschte sich und ging tanzen. Gerade einmal zwei Tage später nahm er die Liebesdienste der 23 Jahre alten Fatima Grossart in Anspruch, die unter dem Künstlernamen Soraya tätig war und als schönstes Callgirl der Stadt galt. Auch mit ihr geriet er wegen der Bezahlung in Streit und als diese zu schrie, erwürgte er sie. Auch ihr stahl er das Geld. Horst David kehrte danach wieder in sein normales Leben in Hainsacker zurück. Die Polizei ging zunächst von einem Zuhälterkrieg aus und der Ehemann von Soraya, der bekannte Künstleragent Klaus Grossart geriet ins Visier der Ermittler. Dieser hatte das teuerste Callgirl an der Isar 1972 in einem Bordell in Las Palmas kennengelernt, in die Bundesrepublik mitgenommen und 1974 in Tondern geheiratet. Die Kunden vermittelte er ihr durch Inserate in Münchner Tageszeitungen. Grossart wurde wegen Mordes angeklagt, aber freigesprochen. Fast 19 Jahre vergingen. Die Mordfälle waren schon längst zu den Akten gelegt worden. Da tauchte eine heiße Spur zum Täter auf, die zu Horst David führte. 1993 wurde die 85 Jahre alte Mathilde Steindl, die Nachbarin von Horst David erwürgt. Zwar wurden Fasern ihrer Kleidung auf Horst Davids Unterhemd gefunden, aber es konnte ihm nichts nachgewiesen werden. Doch seine abgegebenen Fingerabdrücke wurden ihm zum Verhängnis. Denn 1994 wurde erstmals das automatisierte Fingerabdruckidentifizierungssystem angewandt. Dieses griff auf sämtliche archivierten Fingerabdrücken seit 1947 zurück und glich Spuren von Tatorten ab. Es kam zu einer Übereinstimmung mit Fingerabdrücken von Horst David, die in der Wohnung von seinem ersten Mordopfer, Waltraud Frank, auf einem Glas gefunden worden waren, aber die damals keiner weiter verfolgte hatte. Trotz diesem sensationellen Treffer musste Horst David zum Sprechen gebracht werden und dies gelang dem Kriminalkommissar Josef Wilfing. Im Verhör gestand Horst David sieben Morde, bei vier der gestandenen Morde, war sogar eine natürliche Todesursache attestiert worden. Von 1975 bis 1993 hatte er 7 Frauen getötet. Sechs Jahre nach seinen ersten beiden Morden brachte er 1981 die 59 Jahre alte Barbara Ernst, 1983 die 67 Jahre alte Martha Brenz, 1984 die 70 Jahre alte Maria Bergmann, 1992 die 84 Jahre alte Kunigunda Thoss und 1993 schließlich die 85 Jahre alte Mathilde Steindl um. Im Dezember 1995 wurde Horst David, dem ein Gutachter als Tatmotiv „chiffrierte Muttermorde“ diagnostizierte, vom Landgericht München zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 8. November 2020 starb er im Alter von 81 Jahren auf der Krankenstation in der Justizvollzugsanstalt Straubing. Bis zuletzt hatte er keine Reue gezeigt. Die Frauen waren an ihrem Tod selbst schuld, da sie ihn gedemütigt, beleidigt und verletzt hatten. Er wollte die „Furien“ lediglich zum Schweigen bringen. Darum drückte er ihnen so lange ihre Kehlen zu bis sie für immer ruhig waren. Durch diese Mordmethode ging er als Würger von Regensburg in die Kriminalgeschichte ein. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos aus der schönen Stadt Regensburg. 🙂


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