Ein wildromantisches Schloss, das zu den ältesten Schlössern der Niederlande zählt, ist das Schloss Doorwerth in den Rheinauen der niederländischen Provinz Gelderland. Im Innenhof des Wasserschlosses befindet sich auch der älteste Baum der Niederlande, eine Robinie mit einem Umfang von 7 Metern, die 1579 gepflanzt wurde und mich unwillkürlich an den Totenbaum aus Tim Burtons Film „Sleepy Hollow“ erinnerte. Es fehlte nur noch der kopflose Reiter, der in diesem gewaltigen Baum wieder verschwindet. Witzigerweise stellten die englischen Ghost-Hunter, die das Schloss untersuchten, paranormale Phänomene fest. Diese wurden in ihrer Serie „Most Haunted“ erstmals am 28. September 2004 vorgestellt. So soll auf Schloss Doorwerth nicht nur eine Dame in einer Kutsche mit kopflosen Pferden, sondern auch der Geist eines diebischen Dieners ebenso wie ein mordender Kastellan dort umhergeistern. Die erste Erwähnung fand 1260 statt, in dem von einem Wohnturm mit Wassergraben berichtet wurde, der den Herren van Dorenweerd gehörte. Dieser wurde durch den Herrn von Vianen belagert und in Brand gesteckt. Danach bauten die van Dorenweerds ihr Kastel bis 1280 wieder auf. Anno 1402 wurde der Ritter Robert van Dorenweerd zum Lehnsmann des Herzogs von Geldern, so dass Doorwerth in dessen Eigentum gelangte. 1435 besaß der Ritter Reinald van Homoet Doorwerth, der dieses durch weitere Gebäude erweiterte. So entstand eine Vierflügelanlage mit einem Innenhof. Das heutige Aussehen erhielt das Schloss um 1640. Im Jahre 1643 ließ der Schlossherr Johann Albrecht wegen des Rheinhochwassers einen weiträumigen Damm um das Schloss bauen. Aufgrund finanzieller Engpässe wurde Doorwerth 1667 an den Grafen Anton I. von Aldenburg verkauft. Seine Nachfahren verkauften Doorwerth 1837 an Jacob Adriaan Prosper van Brakell, der Doorwerth als Wohnsitz nutzte und aufwändig restaurierte. Nachdem Tod seiner Witwe verfiel Doorwerth zusehends bis der 1909 gegründete Verein „De Doorwerth“ das Schloss 1910 kaufte und restaurierte. Anno 1913 eröffnete dort das erste Museumsschloss der Niederlande. Während des Zweiten Weltkrieges wurden 75 Prozent des Schlosses zerstört. Sein Wiederaufbau dauerte bis 1986. Heute beherbergt das Schloss, das seit 1969 der Stiftung „Freunde der Schlösser von Gelderland“ gehört, neben dem Artilleriemuseum, auch ein Museum für Natur- und Wildtiermanagement sowie das Museum Veluwezoom. Das Schloss Doorwerth, in dessen prunkvollen Räumen man die 7 Jahrhunderte lange Geschichte des Schlosses hautnah erleben kann, ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Dank eines Gastronomiebetriebs ist auch für das leibliche Wohl gesorgt und im Schlossladen kann man allerhand Souvenirs shoppen. Mein Besuch des malerischen Schlosses Doorwerth wird mir wegen des überaus stürmischen Wetter noch lange in Erinnerung bleiben. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos des mystischen Schlosses Doorwerth. 🙂
