Eine der Sehenswürdigkeiten neben dem Schloss in Heidelberg ist die Heiliggeistkirche. Sie befindet sich im Herzen der Altstadt mitten auf dem Marktplatz in Heidelberg. Die imposante Kirche aus roten Neckartäler Sandstein gehört zu den größten und bedeutendsten gotischen Kirchen Badens. Ich habe diese Kirche schon oft besucht und bin immer wieder beeindruckt von ihr. Sie wurde in den Jahren 1398 bis 1515 von Kurfürst Ruprecht III., der als Deutscher König Ruprecht I. in die Geschichte einging, als repräsentatives Gotteshaus und Grabstätte der Kurfürsten errichtet. Dabei wurde ihr quadratischer Turm durch die kriegerischen Auseinandersetzungen erst 1544 vollendet. Der achteckige Glockenturm wurde erst Ende des 17. Jahrhunderts fertiggestellt. Besonders beeindruckend und immer wieder schön anzusehen ist das Mansarddach über dem Kirchenschiff. Im Zuge der Pfälzischen Erbfolgekriege wurde die Kirche schwer beschädigt. Sie war nicht nur Gotteshaus und Grabstätte, sondern sie beherbergte auf ihrer Empore bis 1623 die bedeutende Bibliotheca Palatina, eine der wichtigsten deutschen Bibliotheken der Renaissance. Von 1706 bis 1936 war die Kirche durch eine Wand in einen protestantischen und einen katholischen Bereich getrennt. Der Chorraum wurde den katholischen Gläubigen zugesprochen und das Langhaus den evangelischen Christen. 1936 kam es zu einer Einigung mit der katholischen Kirche, so dass die Heiliggeistkirche in den alleinigen Besitz der evangelischen Kirche Baden überging. Im Jahre 1978 wurde die Heiliggeistkirche umfassend renoviert. Im Jahr 2013 fand hier die Feier zum 450. Jahrestag des Heidelberger Katechismus statt, denn die Heiliggeistkirche gilt als dessen Geburtsort. Heute ist sie die evangelische Hauptkirche von Heidelberg und eine der am meist besuchten Kirchen Deutschlands. Ich mag das bunte Treiben, das auf den Verkaufsständen, die zwischen den Strebepfeilern um der Kirche zu sehen sind, herrscht. Schon im Mittelalter boten dort Handwerker und Bäcker ihre Dienste und Waren an. Heute werden hier vor allem Souvenirs in allen erdenklichen Variationen sowie Snacks und Getränke verkauft. Die Heiliggeistkirche ist seit 2009 für alle Interessierten offen und ihr Eintritt ist kostenlos. Zudem kann der Kirchenturm für wenig Geld besichtigt werden. Nach über 200 Stufen wird man mit einem fantastischen Rundblick über die Altstadt und das Schloss belohnt. Neben Gottesdiensten und Andachten finden in ihr auch Konzerte und Ausstellungen statt. Zu den berühmten Persönlichkeiten, die in der Heiliggeistkirche spielten, zählten der 1763 erst sieben Jahre alte Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger und Albert Schweitzer. Ich bin immer wieder überwältigt, wenn ich die Kirche mit ihrem mächtigen Kirchenschiff und ihrer alten Orgel betrete. Neben der Orgel befindet sich das Grab des Kurfürst Ruprecht III. von der Pfalz und seiner Gemahlin Elisabeth. Es ist das einzige Grabmal in der Heiliggeistkirche, das die Plünderung und die Zerstörung durch die französischen Truppen am Ende des 17. Jahrhunderts unbeschädigt überstand. Das Denkmal zeigt ihn mit den Insignien der Kaiserwürde: Krone, Zepter und Reichsapfel. Der Löwe zu seinen Füßen versinnbildlicht seine Macht und Stärke. Der gesamte Kirchenraum der Heiliggeistkirche ist von einem einfachen Kreuzrippengewölbe überdeckt. Der Altar aus dem Jahr 1949 und das Taufbecken aus dem Jahr 1967 stammen vom Heidelberger Bildhauer Edzard Hobbing. Besonders schön ist die barocke Kanzel aus dem Jahr 1731 sowie das Blattwerk und die farbigen Schlusssteine, die an der Decke im Mittelschiff und in den Seitenschiffen angebracht sind. Die farbigen Glasfenster wurden nach dem Zweiten Weltkrieg eingebaut. Zum Abschluss meines Besuchs der Heiliggeistkirche zünde ich immer eine Kerze an und halte kurz inne. Eine wirklich sehr sehenswerte Kirche, die nach dem Kölner Dom die meistbesuchteste Kirche in Deutschland ist. In diesem Sinne viel Freude mit meinen Fotos der beeindruckenden Heiliggeistkirche in Heidelberg.

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