Die schöne Melusine und der Graf von Luxemburg

Isabella Mueller @isabella_muenchen Luxemburg

Eine uralte Sage rankt um den Graf Siegfried I., den Gründer von Luxemburg. Dieser soll sich einst bei der Jagd im Alzette-Tal verirrt haben. Angelockt von dem betörenden Gesang einer Frau, wurde er auf den Bockfelsen gelockt und als er die Frau erblickte, verliebte er sich sofort unsterblich in sie. Doch die schöne Frau verschwand wieder. Fortan verging kein Tag an dem er nicht an sie denken musste. Deshalb suchte er die Gegend oft auf und eines Tages traf er sie tatsächlich im Alzette-Tal. Er bat sie um ihre Hand und die schöne Frau, die eine Melusine war, willigte unter der Bedingung ein, dass er sie immer samstags allein lassen sollte. Melusinen sind schöne Frauen, vielmehr Nixen, die ihrem Ehemann Reichtum, Glück und viele Kinder schenken, aber nur solange er sich an ihre Vereinbarungen hält. Der Graf schwor dies, ohne zu wissen, dass er eine Melusine heiraten werde. Der Graf tauschte daraufhin mit dem Abt von St. Maximin bei Trier seine Besitztümer Feulen bei Etterbrück gegen den kargen Bockfelsen, um dort eine stattliche Burg zu errichten. Doch dem Graf mangelte es an Geldmitteln, um eine Burg zu bauen und die schöne Melusine zu heiraten. Deshalb ging er einen Pakt mit dem Teufel höchstpersönlich ein. Er versprach ihm nach dreißig Jahren zu ihm zu kommen, wenn er ihm auf den Bockfelsen eine Burg baue und ihm mit Reichtum überhäufe. Der Teufel stimmte dem Deal zu und so entstand über Nacht auf dem Bockfelsen eine imposante Burg. Der Graf heiratete seine Melusine, die ihm sieben Kinder schenkte. Viele Jahre lebte das Paar glücklich auf der Burg bis der Graf von seinen Bekannten angestachelt wurde nachzuhaken, warum seine Frau immer samstags allein sein wollte. Die Eifersucht brodelte in ihm und so schlich er sich an einem Samstag an ihre Tür und spähte durchs Schlüsselloch. Er sah seine Frau in der Badewanne liegen, die sich ihre langen, blonden Haare kämmte und mit ihrem Fischschwanz das Badewasser peitschte. Beim Anblick des Fischschwanzes erschrak er sich fürchterlich und schrie vor Entsetzen. Just in diesem Moment versank seine Ehefrau in den Tiefen des Bockfelsen und war dazu verflucht alle sieben Jahre in menschlicher Gestalt auf den Felsen zu erscheinen und um Erlösung zu flehen. Die Schildwache wollte der Melusine helfen. Dafür sollte ein Soldat während neun aufeinanderfolgender Tage, jeden Abend Schlag zwölf Uhr hinter dem Altar der Dominikanerkirche stehen, aber keine Minute früher und keine Minute später. Wenn er dies neunmal getan habe, dann werde ihm am zehnten Tag eine Schlange mit einem Schlüssel im Mund erscheinen, den er mit seinem Mund aus ihr nehmen müsse, um ihn dann in die Fluten der Alzette zu werfen. Dadurch würde die Melusine erlöst. Doch der Soldat verspätete sich unglücklicherweise am neunten Tag und hörte nur noch ein fürchterliches Geheul. Bis heute soll die Melusine nicht erlöst sein und wenn sie nicht erlöst wird, bevor ein Hemd, das sie aus dem Flachs des kahlen Bockfelsen spinnt und bei ihrem Erscheinen alle sieben Jahre einen Stich macht, fertig ist, dann soll Luxemburg in Trümmern liegen und ihr als Grabmal dienen. So die Legende von der schönen Melusine und dem Graf Siegfried I., der ihm wirklichen Leben mit einer Hadwig von unbekannter Herkunft verheiratet war und mit dieser elf Kinder zeugte. Als sein Todesdatum gilt der 26. Oktober 997. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Luxemburgs zauberhafter Altstadt.:)

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