Das Armesündergässchen in Wien

Eines der bedeutendsten Museen für moderne Kunst, das jährlich Besucher aus der ganzen Welt fasziniert, ist das Kunst Haus Wien. Dieses Hundertwasser Museum wurde vom Ausnahmekünstler Friedensreich Hundertwasser gegründet und befindet sich in einem ehemaligen Fabrikgebäude im Stadtteil Weißgerber des 3. Wiener Gemeindebezirks, der seinen Namen durch die sich dort angesiedelten Weißgerber erhielt. In diesem Stadtteil befand sich vom 14. bis 18. Jahrhundert die Hinrichtungsstätte „Auf der Gänseweide“. Der Weg dorthin führte durch eine kleine Gasse. Diese mussten die zum Tode Verurteilten, die sogenannten armen Sünder passieren, was ihr im Volksmund den Namen Armesündergässchen einbrachte. Diese legendäre Gasse wurde von der Bevölkerung stets gemieden, was auf folgende Sage zurückzuführen ist. Einst wollte eine alte Frau ihre Verwandten besuchen, was nichts ungewöhnliches ist. Doch der einzige Weg dorthin führte ausgerechnet durch das Armesündergässchen. Die alte Frau stellte sich an den Anfang der Gasse und begann die Menschen, die sich darin aufhielten zu zählen. Ein Mädchen beobachtete das seltsame Verhalten der alten Frau, die als sie das Mädchen bemerkte, es fragte, ob sie sie beim Gang durch die Gasse begleiten würde. Das Mädchen bejahte und als sie wenige Schritte gegangen waren, zog die alte Frau, das Mädchen plötzlich wieder zum Anfang der Gasse zurück. Denn einer der beiden Handwerker, die in der Gasse arbeiteten, war in ein Haus gegangen. Erst als dieser wieder in der Gasse war, betrat die alte Frau wieder die Gasse und lief mit dem Mädchen schnellen Schrittes hindurch. Am Ende der Gasse angekommen, bedankte sich die alte Frau bei dem Mädchen und erklärte ihr, ihr merkwürdiges Verhalten. Denn wenn man durch die Gasse unbeschadet gehen will, dann muss man ganz genau auf die Anzahl der Menschen darin achten. Ist die Anzahl ungerade, wird einem in nächster Zeit etwas Böses zustoßen, ist sie jedoch gerade, kann man sie unbedenklich passieren. Das Mädchen, das die Gasse schon oft gegangen war ,ohne das ihr je etwas geschehen war, wollte der alten Frau nicht so recht glauben. Doch diese beharrte darauf und meinte, dass das Mädchen bis jetzt einfach großes Glück gehabt hatte. Sie verabschiedete sich von dem Mädchen, das seitdem immer penibel darauf achtete wie viele Menschen sich in der Gasse aufhielten. So die Legende des Armensündergässchen, die heute zum Straßenabschnitt der Weißgerberlände gehört, an der sich das außergewöhnlich gestaltete Kunst Haus Wien befindet. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos vom Hundertwasser Museum. 🙂

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